Review
Hopscotch - Straight From The Heart
Und wieder ist eine Band jahrelang an mir vorbei gegangen, bis nun endlich das neue, das dritte Album seinen Weg in meinen CD-Schacht gefunden hat. Und ich muss sagen: das wurde auch Zeit.
Hopscotch aus Frankfurt am Main treten auf Straight From The Heart mal gewaltig Popo, soviel muss gleich mal vorneweg verlautbart werden. Gleich der Opener und Titelsong ist eine Ausgeburt an dreckigem Rock'n'Roll, so wie das sein soll. Eine Melodieführung, die sich sofort im Stammhirn festsetzt, ein treibendes Tempo und die angenehm raue Stimme von Vocalist Markus, die dem Song noch den zusätzlichen Dreck-Faktor verleiht. Ja, so muss Dirt-Rock klingen. Auch das nachfolgende "Big Balls" schlägt in die gleiche Kerbe, auch wenn der Song vom Tempo her gemäßigter zu Werke geht. Ich zitiere nur: "I asked you for a table dance, you came over and put your hand in my pants..." - noch Fragen?
Doch danach wird die Handbremse angezogen, vor allem was die Vocals angeht. Konnten die ersten beiden Songs noch mit griffigen Refrains punkten, so wird bei "Thank You" auf einmal mit angezogener Handbremse gefahren. Der Song ist schön treibend arrangiert, doch beim Refrain ist auf einmal die Luft raus, der wirkt definitiv zu brav. Doch es scheint, dass es nur ein "Ausrutscher" war, denn "L.A. Dream" findet wieder zu alter Rotzigkeit zurück. Nach ein paar eher langsameren Songs wird bei "Souls On Fire" wieder ordentlich das Gaspedal bis zum Bodenblech durchgetreten.
Sehr treibend und eingängig rock'n'rotzig ist auch "Surrender" gehalten, bei dem die eingesetzten klaren Vocals einen guten Kontrast zur Reibeisenstimme von Markus setzen. Gegen Ende kommt mit "Such A Pity" noch mal ein Aussetzer, der so gar nicht zum restlichen Songmaterial passen will. 1A Summertime Pop-Punk-Rock a la Blink 182, Green Day & Co., mehr ist zu diesem Song nicht zu sagen, der tut nicht weh, der rockt nicht, der plätschert einfach nur. Doch die anschließenden, treibenden "With The Devil" und "Explosion In My Brain" entschuldigen dann auch wieder, hier wird wieder dreckig drauf los gerockt, so wie es auch am Anfang des Silberlings war.
Der beste Song des Album steht klar am Anfang, doch bis auf die ein oder andere - nennen wir es mal Schwachstelle - rockt Straight From The Heart mehr als ordentlich. Wer auf dreckigen Bastard aus Punk Rock und Rock'n'Roll steht, macht hier nichts verkehrt.