Review
Jungle Rot - Kill On Command
Jungle Rot sind eine der konstantesten Bands im Todesmörtel. Bei den vier Herren aus Wisconsin weiß man eigentlich immer, was einen erwartet: Groovender Midtempo-Death mit gelegentlichen Ausflügen in etwas gehobenere Geschwindigkeitsregionen. Das war während der letzten 17 Jahre so und hat sich mit dem neuesten Output auch nicht geändert. Warum auch? Immerhin machten sie das bisher nicht schlecht und genau dieses Prädikat verdient auch Kill On Command.
Vom Stil her könnte man Jungle Rot als Mischung aus Obituary, Malevolent Creation und Six Feet Under ansehen und hat damit eigentlich schon sämtliche Facetten des Sounds der Band abgedeckt. Old School as fuck eben. Die Band versucht nie, irgendwelche Geschwindigkeitsrekorde auszustellen, versagt sich einer Modernisierung ihres Sounds ebenso erfolgreich wie der Integration irgendwelcher Experimente oder Überraschungen und bietet dem langjährigen Fan genau das, was er erwartet. Das mag zwar etwas innovationsarm klingen, aber wenn man das so überzeugend macht wie dieses Quartett, dann ist das beileibe kein Makel; von Bolt Thrower erwartet man ja auch keine Breakdowns, oder? Ganz die Klasse der Genre-Elite erreicht man beim Songwriting zwar nicht, dazu fehlen ein paar echte Höhepunkte. Ausfälle aber gibt es auch keine zu vermelden, die Stücke sind allesamt recht passabel geworden, gehobene Mittelklasse würde man im Gebrauchtwagengeschäft wohl dazu sagen.
Klanglich gefällt mir der Tonträger ziemlich gut, die Scheibe klingt druckvoll und wuchtig, kompakt und doch nicht gepresst oder zu stark nachbearbeitet. Hier kommt schön viel Druck von unten, was den Groove der Tracks noch betont. Dadurch hört man auch, dass hier durchaus brauchbare Musiker am Werke sind. Das Growling kommt recht aggressiv rüber, die Schießbude glänzt mit akzentuiertem Spiel, die Riffs kommen druckvoll und präzise und die Leads sind auch nicht von schlechten Eltern. Der Umfang ist ein wenig knapp, aber dafür glänzt die Veröffentlichung mit einem äußerst schicken Artwork.
Solide wie immer, so präsentieren sich Jungle Rot anno 2011. Das ist guter, wirklich brauchbarer Stoff, der, hätte er ein paar Aufhorcher mehr drin, denn auch fünf Zähler bekommen hätte, So reicht es immerhin noch zu vier soliden Punkten mit Tendenz in höhere Wertungsregionen.
Anspieltipp: "Kill On Command"
Hannes
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