Review
Evil Survives - Metal Vengeance (Re-Release)
Dass aus dem Staate des Ahorns Kanada seit Anbeginn der Metalzeitrechnung immer mal wieder harte, oft traditionelle Klänge über den Großen Teich zu uns rüber schwappen, dürfte allgemein bekannt sein. Exciter, Annihilator, Anvil (oder doch Bryan Adams?) machten damals den Anfang und in jüngster Zeit verzückten die Outputs von Striker oder Skull Fist diejenigen, denen der ursprüngliche Heavy Metal ein Lieblingsgut ist. Evil Survives wollen da mit dem Re-Release ihres 2008er Debuts Metal Vengenace nachziehen und stellenweise gelingt das den, nach eigener Aussage "a little more than five typical Iron Maiden/Mercyful Fate obsessed Metal heads" dann auch.
Der Nachfolger des 2010er Powerkiller beginnt mit einer schön zackigen Doppel-Attacke: "Evil Will Survive" beinhaltet neben den obligatorischen Zwei-Äxte-Leads einen leicht konsumier- und damit auch memorierbaren Chorus und liegt auf der Wellenlänge einiger flotterer Songs aus der Werkstätte Ravens, was nicht zuletzt an der stimmlichen Darbietung des Frontmanns Karl "Axe n' Smash" Warkentin (hör ich da den Fan des ehemaligen WWF-Tag Teams Demolition heraus?) liegt, der immer wieder abrupt ins etwas wahnsinnige Vibrato, verziert mit spitzen Schreien, überwechselt. Anschließend sind bei "Metal" die eisern-jungfräulichen Killers-Einflüsse deutlich rauszuhören und wie der Opener geht auch diese Nummer recht schnell ins Ohr. "Lords Of Harmony" galoppiert dann in Richtung Omen oder Axehammer dahin, es dauert jedoch bis zum abwechslungsreichen "Poseidon Pounds The Coast", das sich (für manchen vielleicht ein bisschen arg) an "The Trooper" orientiert, bis Evil Survives wieder richtig überzeugen. In "Plains Of Ilium" drängt dann eine weitere Inspirationsquelle in den Vordergrund, die latent auch schon an anderen Stellen der Scheibe hörbar war, nämlich die der mythischen Urgesteine Manilla Road. Den besten Track haben sich die Kanadier jedoch bis zum (fast) Schluss aufgehoben: mit "Beast Of The Odyssey", das all die voran gegangenen Zutaten auf einen traditionell-metallischen Nenner bringt, stehen die fünf Jungs aus Winnipeg, Manitoba ihren Abgang - eigentlich,... denn der hektisch-angepunkte Bonustrack "JPL" fällt dann gegenüber dem bis dato Gehörten doch ziemlich ab.
Trotzdem ordentlich, ordentlich. Die Vocals mögen nicht jedermanns Sache sein, man gewöhnt sich jedoch schnell daran und die Raben Gallagher findet schließlich auch jeder gut. Tradition bites back!
Fuxx
Vorheriges Review: Various Artists - Face Your Underground 10