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Warrant - Rockaholic

Warrant - Rockaholic
Stil: Glam Metal, Melodic Hardrock
VÖ: 26. April 2011
Zeit: 53:24
Label: Frontiers Records
Homepage: www.warrantrocks.com

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Wir schreiben das Jahr 2008: die einstigen Glam-Rock-Megaseller Warrant haben sich zur Freude aller Fans dazu entschlossen, einen Neu-Anfang mit dem 2004 geschassten Jani Lane zu wagen, und Jamie St. James (Black 'N Blue), der auf der 2006er Scheibe Born Again alles andere als einen schlechten Job abgeliefert hatte, wurde kurzer Hand vor die Tür gesetzt. Zur großen Enttäuschung aller Anhänger schien Lane die Reunion eines DER Flagschiffe des 80er Glam Metal nicht ganz ernst zu nehmen und was folgte, waren ein paar unsägliche Auftritte, bei denen der gute Jani über die Bühne torkelte und Götter-Nummern wie "Uncle Tom's Cabin" oder "Heaven" schlichtweg verhunzte. Jani scheint es momentan zumindest besser zu gehen, ein Kurzaufenthalt hinter schwedischen Gardinen wirkt oft Wunder, seinen ehemaligen Mitstreitern - Joey Allen (Git.), Erik Turner (Git.), Jerry Dixon (Bass) und Steven Sweet (Drums) - dagegen - nimmt man die neue Scheibe Rockaholic als Indiz - ganz hervorragend.
Mit Robert Mason (ex-Lynch Mob; ex-Ratt) steht nun ein Szeneveteran hinterm Micro, dessen bissige, angerauchte Vocals zwar der Stimme von Lane kaum ähneln, die aber zum auf Rockaholic eingeschlagenen Weg recht gut zu passen scheinen. Denn: das Album bewegt sich eher weniger in der Nachfolge der Multi-Platinum-Seller Cherry Pie (1990) und Dirty Rotten Filthy Stinking Rich (1989), sondern eher auf einer Linie mit dem gänzlich unterbewerteten 1992er Output Dog Eat Dog und ist gegenüber Born Again ein deutlicher Qualitätssprung in eine wie auch immer geartete Zukunft der Band.
So hat Rockaholic gleich eine ganze Palette feiner Nummern in echtem Sleaze-Rock-Format am Start. Der Opener "Sex Ain't Love" animiert (ganz ähnlich wie Silent Rages "Rich, Young And Pretty" vom Shattered Hearts-Album) dazu, gleich von Beginn an die Fäuste gen Himmel zu recken und lauthals den Kehrvers mitzugrölen, was genauso für das anschließende "Innocence Gone" gilt, als Hybrid aus AC/DC-Riffs und den typischen Warrant-Trademarks - tolle Strophenmelodie verziert mit lässigen Gitarren-Licks und Wechselgesang aus Backgroundchören und Leadvocals in der Bridge bzw. dem Refrain. Geile Nummer! Dem funkigen "Sanke", das so auch aus der Feder von Extreme oder den Electric Boys stammen könnte, folgt "Dusty's Revenge", das in etwa den Spirit von "Uncle Tom's Cabin" aufgreift und unglaublich heavy, angeschoben von mächtigen Wah-Wah-Leads dem Hörer um die Ohren geknallt wird. Auch die Balladenfreunde kommen nicht zu kurz: "Home", "Found Forever" und vor allem das großartige "Tears In The City" führen die "Heaven"- und "I Saw Red"-Tradition gekonnt fort, wenn auch die beiden Genannten hier nicht ganz erreicht werden. Gänzlich überzeugen können jedoch die richtig hart rockenden Stücke wie "Show Must Go On" und "Cocaine Freight Train", die selbst bei allen Guns'n'Roses-Fanatikern Anklang finden dürften.
Es darf Warrant also durchaus Respekt gezollt werden, eine mutige Platte mit vielen Ecken und Kanten voller echter Sleaze-Edelsteinchen eingespielt zu haben, die es verdient hätte, von den Fans angenommen zu werden. Bin selbst richtig positiv überrascht, denn nach dem Lane-Intermezzo 2008 war soviel Geschirr zerschlagen worden, dass die Chancen für Warrant alles andere als günstig erschienen und die Frage aufkam, ob es diese richtig wichtige Combo noch mal packt. Sieht aber ganz danach aus. Hut ab!

Fuxx

5 von 6 Punkten

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