Review
Honey For Christ - The Cruelty Of Great Expectations
Bereits seit 1998 existiert diese irische Formation aus Belfast, und nach zwei Demos und zwei EPs ist es nun an der Zeit, das erste vollständige Album an den Mann/die Frau zu bringen. Zugegeben, bei diesem Bandnamen vermutet man irgendwie etwas in Richtung Psychodelic, doch davon ist dieses Debut weit entfernt.
Bodenständiger, erdiger Heavy Rock in Richtung Katatonia wird hier geboten (das Label führt zwar auch Slayer mit an, doch das ist dann doch zu weit hergeholt). Der Opener "All Hope Was Strangled" geht schon mal gut nach vorne los. Erdiges Riffing, das auch etwas in den 70ern verwurzelt zu sein scheint, bildet hier das Grundgerüst. Weiter geht es mit "Another Way Down", der mich dann doch etwas an System Of A Down erinnert, was vor allem an der eingesetzten, ruhigen Gitarrenmelodie liegt. Zum Refrain nimmt der Song an Intensität zu, schraubt diese danach jedoch wieder zurück. Ein vielschichtiger Song, der gegen Ende noch einmal heftiger wird und gekonnt mit den verschiedenen Tempi und der Laut-Leise-Dynamik spielt. Dass auch andere Töne angeschlagen werden können, zeigt sich bei "Liar Discipline", der um einiges heftiger zelebriert wird.
Die klar gesungenen Vocals sind stimmig und passen zu den Midtempopassagen, jedoch wenn es etwas heftiger zur Sache geht, bei den härteren Passagen, erscheint mir der Gesang etwas zu dünn und kraftlos (wie beim Refrain von "Liar Discipline"). Ab und an blitzt zwar etwas Aggressivität durch, doch gerade diese Stellen könnten etwas mehr davon vertragen.
Ansonsten bietet The Cruelty Of Great Expectations sehr durchdachten Heavy Rock mit einem gewissen Chill-Out-Faktor, bei dem man sich auch einmal fallen lassen kann. Bleibt nur noch die Frage nach der Gesamtnote, die sich zwischen 4 und 5 Punkten befindet... daher im Zweifel für den "Angeklagten".