Review

Houston aus Schweden wurden und werden, seitdem ihr selbstbetiteltes Debut vor einigen Monaten in Eigenregie erschien, als neue Sterne am AOR- und Melodic Rock-Himmel abgefeiert. Aufgestockt um die Tracks "Under Your Skin" und "Chasing The Dream" kommt es dieser Tage angesichts des Erfolges nun zur Wiederveröffentlichung über Spinefarm Records. Nachdem sich die beiden Bandgründer Freddie Allen und Hank Erix mit den Producern Tommy Denander und Ricky Delin zwei schwedische AOR-Szenekenner und -Veteranen ins Boot geholt und Letztere die Kontakte zu Mats Olaunder (Keys) und Thomas Vikstrom bzw. Kristoffer Lagerstrom (Git., Bass, Voc.) hergestellt hatten, stand der Freifahrt des Houston-Dampfers kaum mehr etwas in Wege.
Am Album besticht die Liebe zum Detail. Da gibt es die großen Backgroundchöre a'la Queen oder manchmal Kansas wie in "I'm Alive" oder "She's A Mystery", einer Hommage an 80er-Nummern wie "Runaway" von Bon Jovi oder "Popular Girl" von Survivor. Meist beherrschen flächige, aber abwechslungsreich ausgestaltete Key-Teppiche die Nummern, die allesamt im Stil solcher Acts wie Boston, Styx und vor allem Foreigner gehalten sind, sodass man durchaus von einer Zeitreise sprechen darf, die gleichzeitig eine Wiederentdeckung eines Sounds ist, der gerade momentan seine glorreiche Rückkehr auf Bühnen und sogar in die Charts (Journey!) feiert. Stücken, wie dem erneut Survivor (bspw. "Can't Hold Back") ins Gedächtnis rufenden "Give Me Back My Heart" oder dem neuen "Chasing The Dream", das auch FM gut zu Gesicht stehen würde, ist jederzeit anzumerken, dass hier Meister ihres Fachs am Werk sind, die allerdings gewollt an der Wiederauferstehung der Musik der genannten Referenzbands mitwirken.
Daher muss erst die Zeit zeigen, ob sich Houston zur eigenständigen Marke mausern können und wie einst ihre Vorbilder im Zeichen des AOR-Arena-Rock die Menschenmassen aller Herren Länder begeistern bzw. die Radio-Airplay-Listen besetzen werden. Ein formidabler Anfang ist gemacht und aus dem Gros der Melodic Rock-Veröffentlichungen der letzten Monate ragt das Album Houston allemal heraus.

Fuxx

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