15 Headbänga online
Suche:
24.04.2024 Midnight
25.04.2024 Traveller
25.04.2024 Slash Feat. Myles Kennedy And The Conspirators
28.04.2024 Nanowar Of Steel
28.04.2024 Hell Boulevard
02.05.2024 Glenn Hughes
Reviews (10417)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Sinister

Interview:
Tracedawn

Live-Bericht:
Lord Belial

Video:
Kamelot
RSS RSS
Atom Atom
 

Review

CDs von Alpha Tiger kaufenZur Druckversion dieses ArtikelsDiesen Artikel als PDF speichern

Alpha Tiger - Man Or Machine

Alpha Tiger - Man Or Machine
Stil: Traditional Heavy Metal, Speed Prog
VÖ: 22. April 2011
Zeit: 54:25
Label: Sonicattack
Homepage: www.alphatiger.de

buy, mail, print

Lag es an der persönlichen Tageskonstitution, am falschen Augenblick, an den vielen Vorschusslorbeeren oder vielleicht an der mittlerweile leider berechtigten Skepsis gegenüber neuen Bands, die sich dem Traditional Heavy Metal verschrieben haben, da in vielen ach so "Wir haben die Weisheit des wahren Metalls mit Löffeln gefressen"-Foren schon jede Combo, die ein zweistimmiges Gitarren-Solo auf der Platte hat, über den grünen Klee gelobt wird, dass mich Alpha Tigers Man Or Machine nicht schon nach dem ersten Hördurchlauf von den Socken gehauen hat? Nicht mehr nachzuvollziehen und in diesem Fall auch völlig egal, da schon beim nächsten Anlauf der Funke übersprang. Das Debut der Freiberger ist eine große Platte geworden, äußerst facettenreich, die viele Einflüsse zu einem eigenständigen Stilmix verarbeitet, dabei jedoch stets im traditionellen Bereich verhaftet bleibt. Hypothese/Denkspiel: eine Scheibe schöpft aus drei Songs, jeder der beteiligten Musiker interpretiert diese auf seine eigene Weise und bereichert die drei Basis-Nummern mit seinen Talenten. Im Falle von Man Or Machine würden mir da "Aces High" von Maiden, "Halloween" von Helloween und "The Apparition" von Fates Warning einfallen.
Das hat seine Gründe: die rifftechnischen Finessen und Doppelleads des Erstgenannten sind vielen Songs genauso zu eigen wie der abwechslungsreich vorgetragene Speed in teilweise komplexen Songstrukturen des zweiten und die epische Breite und innovative Melodieführung des letzten. Dazu kommt, dass auf Sänger Stephan Dietrich wie auf selten sonst einen Kollegen die Bezeichnung "Stimmakrobat" zutrifft, wandelt er doch in Schwindel erregenden Höhen und geht in Bezug auf die Stimmfarbe als Personalunion von Michael Kiske und John Arch durch; was ja schon mal kaum die schlechtesten Referenzen wären.
Wie erwähnt, mit einfacher Kost geben sich Alpha Tiger nicht zufrieden, nein, den Stücken ist der Wille, einen eigenen Sound zu finden, jederzeit anzuhören. Tracks wie der Opener "Starriders", der akustisch eingeleitet schnell Fahrt aufnimmt und im Galopp-Rhythmus Dietrich eine bunte Spielwiese bietet, auf der er sich stimmlich austoben kann, oder das in einem NWOBHM-Umfeld mit schneidenden Speed Metal-Riffs durchsetzte "Man Or Machine", in dem im Mittelteil durch dezent eingesetzte Chöre gar ein Blind Guardian-Touch entsteht, zeigen auf großartige Art und Weise den Einfallsreichtum der Alpha Tiger. Doch nicht nur der Sänger scheint hier ein Ausnahmetalent zu sein. Was die Gitarrenfraktion - Peter Langforth und Alexander Backasch - an so bis dato noch nie gehörten Leads, Riffkombinationen und Soli abliefert, kann schlichtweg als Bereicherung der ganzen Metal-Szene gesehen werden. Man leihe sein Ohr nur der in "When Autumn Leaves Fall" angebotenen Variationsbreite an sphärisch-ruhigen, verspielten und mit einfach erstklassigen Soliparts ausgestatteten Powerparts. Was ein Song!! Sollte am Ende des Jahres irgendwo ein Best Of 2011-Sampler zusammen gestellt werden, ist jener einer der ersten Kandidaten für eine Platzierung... und... das gilt in gleichem Maße für das hymnische "Martyr's Paradise" oder "Against The Time", in dem, wie oben angeschnitten, geschickt Maiden und Helloween-Versatzstücke aufbereitet werden und innerhalb eines völlig neuartigen Piece of Music zur Entfaltung gelangen.
Es gibt jedoch einen Punkt, an dem so etwas wie leichte Kritik (wobei sich hier auch die Geister scheiden mögen) angebracht werden kann (außer, dass "Exit: Night" nicht ganz so sehr A***h tritt wie der Rest des Materials). Es fehlt an den großen Refrains. An Hooks, die hernach und für alle Zeit jeder mit Man Or Machine in Verbindung bringt, doch wird das Bild dadurch nur unmerklich, wenn überhaupt, getrübt. Ich denke, es ist nicht übertrieben, Alpha Tiger in einem Atemzug mit Enforcer oder Striker als eine der größten Nachwuchshoffnungen - gesehen auf die Jahrzehnte, die auf den Traditional Metal zukommen - zu bezeichnen. Da freut man sich doch auf alles, was da in Zukunft aus dem Tigerhort zu erwarten ist. Bin übrigens mittlerweile längst von den Socken...

Fuxx

5 von 6 Punkten

Zur Übersicht
Zur Hauptseite

Weitere Berichte und Infos
Weitere Reviews
Nächstes Review: Dying Source - Rise And Decay (EP)
Vorheriges Review: Dodkvlt - II

© www.heavyhardes.de