Review
Saeculum Obscurum - Into The Depths Of Oblivion

VÖ: 14. Januar 2011
Zeit: 49:54
Label: Thunderblast Records
Homepage: -
Ein wirklich dunkles Jahrhundert wollen die Münchener Saeculum Obscurum mit ihrem Debütalbum Into The Depths Of Oblivion einleiten und präsentieren dabei ein Werk, welches vor allem in Sachen Arrangements und spielerischer Technik viel zu bieten hat.
Eingeleitet wird die Scheibe mit "Where The Crows Settle" und der Song besticht durch eine ausgeklügelte Mischung aus melodischem Death Metal, Melodien a la Dissection und progressiven Elementen, wie sie Enslaved gerne mal hernehmen. Das Gitarrenduo Marcelo und Bennet arbeitet hier auf höchstem Niveau und überzeugt mit guten Soli, verfrickelten Riffs und wirklich gelungenen Melodien. Sänger Thorsten steht dem Ganzen aber in nichts nach und keift seine Botschaften wirklich hervorragend ins Mikrofon und vollendet die ausgeklügelten Kompositionen. Die Rhythmusfraktion um Schlagzeuger Ulrich und Basser Emanuel liefert auf dem Album ein sehr solides Gerüst und untermauert sämtliche Gitarrenduelle und Keyboardeinlagen. Vor allem Schlagzeuger Ulrich zeigt, dass er zu den besten Drummern Münchens gehört und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass er mittlerweile auch bei Sycronomica seine "Brötchen" verdient. Gelegentlich frönen Saeculum Obscurum auch Black Metal-Combos wie Keep Of Kalessin oder Thrash-Acts wie Kreator; letzteres bezieht sich aber eher auf die Schlagzeug-Arbeit.
Doch leider sind mir beim mehrmaligen Hören ein paar kleine Mängel aufgefallen, denn das Quintett ist mir manchmal etwas zu progressiv und zu verspielt. Das heißt, dass sich die Kompositionen gelegentlich etwas verlaufen und man etwas den Faden verliert. Etwas mehr Eingängigkeit wäre hier nicht verkehrt gewesen. Doch das sind Mängel auf hohem Niveau, welche den Hörspaß nur minimal beeinträchtigen. Als Entschädigung haben die Oberbayern mit "Dark Infection" eine komplett eingängige Nummer, ja fast schon einen Pop-Song, geschrieben und der kommt bestimmt live auch wirklich gut.
Fazit: Saeculum Obscurum haben bewiesen, dass sie sich mit Szenegrößen ohne Probleme anlegen können. Wenn sie am Songwriting noch dezent etwas ändern, dann dürfte das nächste Album eine Massenvernichtungswaffe werden. Zum Schluss möchte ich meine Anerkennung und ein Lob aussprechen, denn wirklich jeder hat hier gute Arbeit geleistet!
Basti