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Past M.D. - Circles

Past M.D. - Circles
Stil: Power Metal
VÖ: 26. November 2010
Zeit: 56:52
Label: Tune Up Records
Homepage: www.pastmd.com

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Toll abgestimmtes Cover-Sleeve! Ein Viertel des vollen Mondes in einem Universum voller Viren, durch das ein Satellit, der wie ein Doppeldecker aus den Dreißiger Jahren aussieht, fliegt. Inspiriert von Stephen Kings "The Stand" und dem finalen Kampf ums Überleben der Menschheit, der dort auf Hunderten von Seiten (völlig langweilig - Kara) in Szene gesetzt wurde, entwarfen Past M.D., gegründet von den Oberhausenern Detlef "D.P." Poschmann (Git.) und Jörg "Josh" Reuter (Voc.), die in den 80ern bei Midnight Darkness zockten, mit Circles ein in sich vollends stimmiges Konzeptalbum. Ein Astronaut befindet sich auf dem Weg zu seiner Raumstation, als auf der Erde von einem gewissen Tommy Bob Bolton das Virus No. 12 aufgrund eines Lecks im Sicherheitssystem ausgebracht wird. Die Songs auf Circles bringen die beiden Szenerien, die der aussterbenden Menschheit und die des "letzten Überlebenden" gefangen in seiner Station und zum Zuschauen verdammt, abwechselnd zur Anschauung. No Happy End. Tommy stirbt:
"Now that I die / My last thoughts will remember / All what was / And nevermore will be / Never fall / Never care / Never die / None to rely on / Nevermore", so die letzten Verse im Abschlusstrack "Nevermore".
Ähnlich ausgeklügelt und wohl ersonnen entspinnt sich das powermetallische Gebäude rund um die Storyline. Erstklassiger Sound, den die beiden mit ihren Mitmusikern Andre Zimmermann (Drums) und Stefan Huth (N/S Stick, ideal zur Umsetzung des Konzepts im Live-Enviroment) auf der Scheibe auffahren. Parallelen könnten zu Morgana Lefay oder Leverage gezogen werden, allerdings entwickeln Past M.D. durch die filigrane Arbeit aller Beteiligten einen recht eigenständigen Stil, der einiges an Energie und eben Power in sich birgt.
Einzelne Tracks heraus zu picken fällt schwer, da die Kompositionen konzeptionell aufeinander abgestimmt wirken und so ein unwiderstehlicher Flow beim Hören entsteht. Als Anspieltipps könnten dennoch herhalten: das akustisch gehaltene und mit herausragenden Melodielinien ausgestattete "Far Away" (was ein Akustik-Solo!), der treibende Opener "The Journey" (Track 2, nach dem Intro "Take Off"), der streckenweise an Demons & Wizards-Kompositionen erinnert, der unterschwellig mehr als bedrohliche Midtempobrecher "The Devil In Me" und natürlich das oben erwähnte "Nevermore", in dem herrlich melancholische Gitarrensoli und exzellente Vocals über ein akustisches Gerüst gelegt wurden, aus dem urplötzlich die Bridge ausbricht und Josh in bester Zak Stevens-Manier schreit, was später in einen eingängigen Refrain und mal sphärische mal flott gehaltene Zwischenspiele hinüber gleitet. Toll auch das zunächst in Pink Floyd-Farben gemalte dann jedoch im Blind Guardian/Virgin Steele-Mood weiter entwickelte"40 Days".
Für solch eine rundum überdurchschnittliche Leistung auf allen Ebenen - Artwork, Booklet-Gestaltung, Konzeption, musikalische Umsetzung, Gesamtsound, Einzelsongqualitäten - darf man schon mal die Höchstnote zücken. Hier steckt jahrelange Arbeit drin, die sich augenscheinlich gelohnt hat, denn Circles ist ohne Zweifel eines der Power Metal-Highlights des Jahres geworden.

Fuxx

6 von 6 Punkten

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