Review
Cor - Herztier
Seit acht Jahren beackern Cor inzwischen die musikalische Szene und konnten ihren Anhängern seitdem sagenhafte sieben Alben präsentieren. Der aktuelle Streich hört auf den Namen Herztier und ist ein feines Fresschen für alle Anhänger der Rügener Trashrock-Terroristen.
Der Beginn ist mit "Herztier", "Streik" und "Heilig" überraschend schwermetallisch ausgefallen. Mit "Paul" gehen die Jungs dann etwas langsamer dafür aber sehr viel emotionaler zu Werke. Im Folgenden gibt's mit "Bastard", "Störenfried" und "Lass Sie Nicht Rein" wieder voll in die Fresse, während der Scheibe im letzten Drittel etwas die Luft ausgeht, mit "Fallen Lernen" und "Gesicht Der Gesellschaft" gibt es aber trotzdem noch zwei Nummern, die aufhorchen lassen. Den größten Knackpunkt der Platte sehe ich im Gesang, der in bester Punk-Manier nicht immer die Töne trifft und gerade bei den ersten Durchläufen sehr gewöhnungsbedürftig ist. Überhaupt muss ich darauf hinweisen, dass man Herztier nicht schon nach den ersten paar Durchläufen als misslungen abtun sollte, wer das macht, verpasst eine Scheibe, die mit jeder Umdrehung wächst und deren Songs sich teilweise fest in der Großhirnrinde einfräsen.
Cor sind sicherlich keine Filigrantechniker an ihren Instrumenten, aber perfekt wollen sie wohl auch nicht sein. Cor wollen frei und underground sein, Spaß haben und sich am Allerwertesten lecken lassen. Genau das besingen und tun sie auch auf Herztier, das kann man deutlich fühlen und es fühlt sich gut an.
Anspieltipps: "Herztier", "Paul", "Bastard", "Fallen Lernen"
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