Review
Juicy Junk - Sungun (Single)
Deutscher Crossover, bzw. Nu Metal, hat's nicht leicht: zumindest die erste Crosscut war von vorne bis hinten zusammengeklaut, die Emil Bulls find ich persönlich nur wenig aufregend und 4Lyn sind sowieso jenseits von gut und böse. Einzig und allein die in letzter Zeit schwächelnden Such A Surge wussten die deutsche Crossover-Fahne aufrecht zu halten. Juicy Junk scheissen darauf und veröffentlichten dieser Tage (02.06.) über BMG ihr erstes Album "Mission Sungun". Mit der im Mai erschienen Single "Sungun" liegen mir nun zwei Tracks dieses Albums vor plus zwei Remixe des Titeltracks.
Wie der geneigte Leser mit Sicherheit schon erahnte, frönen JJ dem verrühren verschiedener Musikstile. Als New Metal würd ich das absichtlich eher nicht bezeichnen, da man sich stilistisch eher an älterem Crossover-Stuff, denn an amerikanischen Chartsstürmern jüngeren Datums orientiert. Dank der stimmlichen Qualitäten des Sängers "Mars" lassen sich gar Parallelen zu "Faith No More" festmachen. Ansonsten wechseln sich melodische Parts mit "Rap"-Passagen, denen zwar etwas der "Flow" fehlt, aber m. E. gerade noch an der Peinlichkeitsmarke vorbeischrammen. Beim zweiten Track, dem funkigen "Fall" fühle ich mich gar ein wenig an die Münchner Crossover-Pioniere "Freakin' Fuckin' Weirdoz" (oder wie auch immer man das geschrieben hat) erinnert.
Eine Bewertung spar ich mir, da ich nach zwei Tracks, die fürchterlichen Remixe aussen vor genommen, nicht wirklich ein Urteil fällen kann. Wenn das Album allerdings die Qualität der beiden Tracks halten kann, kann man mit Recht behaupten, "Deutschland ist zurück auf der Crossover-Landkarte". Achja, die Homepage der Band ist nett anzusehen, persönlich mag ich aber keine Flashpages. Ausserdem sei mir der vermehrte Einsatz von Anführungszeichen in diesem Review verziehen!
Andreas
Ohne Wertung