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Powerworld - Human Parasite

Powerworld - Human Parasite
Stil: Melodic Power Metal
VÖ: 22. Oktober 2010
Zeit: 53:48
Label: SPV
Homepage: www.powerworld.org

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Das liest sich ja wie ein Who-is-Who aus Bereichen des Melodic Metal, Power Metal, Melodic Power Metal - damn, bei der Vielfalt an Genre-Stempeln heutzutage soll sich einer noch auskennen, früher gab's da halt die Poser und die Thrasher (Punks und Hippies nicht eingerechnet) -, was sich da unter dem viel sagenden Banner Powerworld versammelt hat: Sänger Andrew "Mac" McDermott lieh seine Talente bekanntlich früher Sargant Fury und Threshold, Ilker Ersin zupfte den Bass bei Freedom Call und Moon Doc, Nils Neumann bediente die Klaviatur bei Freedom Call, Barish Kepic die Elektrische bei Jaded Heart und Achim Keller wütet bei Victory hinter den Kesseln. Bei solcher Erfahrung und nachgewiesener Spielfertigkeit sollte dann doch auch ein amtliches Album bei rüber kommen. Human Parasite nennt sich der neue Rundling und kann, soviel vorweg, streckenweise durchaus höheren Ansprüchen gerecht werden.
Beispielsweise im Opener "Cleansed By Fire", der die Marschroute von Powerworld vorgibt, welche lautet, wie könnte es anders sein, Metal mit ordentlich Power, Power Metal eben, aber mit viel, viel Melodie, exzellenten Chören, ausgefallenen Akkord-Folgen, verspielten Soli, unterlegt mit phasenweisen Doublebass-Gewittern. Im folgenden "Stand Up" (lahmer Titel) gibt es anfangs abgehacktes Riffing, bevor sich die Nummer im Midtempo einpendelt und McDermott seine hervorragende Form zur Schau stellen darf. Eine Stimme geschaffen für diese Art hartmetallischer Kunst. Danach folgt der (subjektive) Höhepunkt der Scheibe: "Evil In Me" beginnt mit Spieluhr-Key-Klängen, die nahtlos übergehen in eine wunderbar arrangierte Strophe-Bridge-Refrain-Abfolge, die zwischen sich anbahnender Düsternis und eingestreuten Lichtstrahlen hin und her pendelt. Solches gelingt mittels stampfender Rhythmen, unglaublich gut in Szene gesetzter Backgrounds, einfallsreicher, aber nie aufdringlicher Key-Flankierungen, einer überraschende Wendungen nehmenden Lead-Guitar und nicht zuletzt eines höchst einprägsamen Chorus. Man lausche beim Antesten dieser Nummer.
Weiterhin zur Erwähnung sollte der Titeltrack kommen, mit seinen pumpenden Basslinien, den flotten 4/4-Strophen und seinem erneut von der Doublebass abgestützten Refrain, der sich ebenfalls recht schnell seine Bahnen in die Gehörgänge gräbt. Nach dem "Spanish Caravan" von den Doors (!) aufgreifenden Zwischenspiel "Hope" (das leider völlig abrupt endet), beginnt "East Comes To West" mit Key-Einlagen, die arg an die Techno-Party nebenan erinnern; im Fortgang entwickelt sich dann jedoch ein mit östlich angereicherten Leads daherkommender Singalong, der mit einigen auflockernden Tempiwechseln aufwartet.
Die zweite Hälfte von Human Parasite scheint dann aber nicht ganz das Niveau ihres Pendants halten zu können. Zwar finden sich auch hier gelungene Nummern wie das schön 80s-lastige "Caught In Your Web", das Glanztaten der späteren Rainbow (mit Turner) ins Gedächtnis ruft, oder das mit verschiedenen Geschwindigkeitsleveln experimentierende und dabei die beiden Wörtchen "Morgana Lefay" vor dem inneren Auge erscheinen lassende "Tame Your Demons".
Insgesamt wird man aber nicht den Eindruck los, dass die anfängliche Spritzigkeit, die aus der Kombination catchy Hooks - unerwartete Melodiebögen entstand, ein wenig verlustig geht. Dargereicht wird das Ganze jedoch stets mit einem hohen Grad an technischer Raffinesse und da der Rausschmeißer "King For A Day" noch mal ein echtes Highlight zu setzen weiß (vgl. Savatage der Handful Of Rain-Phase meets die späten Riot) stehen am Ende vier Punkte mit deutlicher Fünfer-Tendenz zu Buche. Gute Platte, die man gerne wieder auflegt.

Fuxx

4 von 6 Punkten

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