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The Ocean - Anthropocentric

The Ocean - Anthropocentric
Stil: Post Hardcore, Doom Core, Ambient, Filmmusik, Metalcore
VÖ: 19. November 2010
Zeit: 50:36
Label: Metal Blade
Homepage: www.theoceancollective.com

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Wer sich noch nie mit dem Schaffen von The Ocean beschäftigt hat, dem sei gleich zu Anfang gesagt, dass wir es hier mit einer jener Bands zu tun haben, die nicht leicht mit Worten zu greifen sind, sondern die man selbst gehört haben muss, um ein Urteil über ihre Musik fällen zu können. Eine Combo, auf die einer sich einlassen muss, eine Combo in deren Welt es gilt einzutauchen, denn erst dann (und auch nur vielleicht) kann die musikalische Energie, die auch wieder im neuesten Werk Anthropocentric steckt, zur Entfaltung gelangen. Ein ausgeklügeltes lyrisches Konzept unterstützt vom überragenden, "Wir sind eine astronomische Band"-Cover und Stimmungs- bzw. Atmosphären-Wechsel en masse tun ihr Übriges, um Anthropocentric weit ab von jeder allzu leichten Konsumierbarkeit zu platzieren.
The Ocean arbeiten dabei sowohl mit Melodic Death-Versatzstücken der Schweden-Schule ("The Grand Inquisitor II: Roots & Locusts", das aber eben auch von fast jazzig daher kommenden Gitarrenriffs begleitet wird und einen wunderbaren Chorus beinhaltet) als auch Sequenzen, die als Progressive Metalcore - man vergleiche dazu den rhythmisch mehr als abwechslungsreichen Titelsong, der gleichzeitig als Opener fungiert - bezeichnet werden könnten. Das beschreibt aber eben nur einen kleinen Teil der auf dem Silberling dargereichten Kunst (mit nichts Anderem haben wir es hier zu tun), denn genauso finden sich darauf geradezu zerbrechlich wirkende Parts und Melodien (wie die akustisch gehaltene und mit tollen zweistimmigen Gitarren arrangierte Instrumental-Nummer "Wille Zum Untergang", in der ruhige In Flames auf The Tea Party [!] treffen). Wie variabel das Ganze gestaltet ist, gelangt gleich im Anschluss zur die Imaginationspotentiale des Hörers herausfordernden Anschaulichkeit, denn in "Heaven TV" vermischen sich Prog-Key- und Gitarrensounds mit brachial vorgetragenen Death-Vocals (in den Strophen) und zu keiner Zeit dagegen abfallenden, cleanen Gesangspassagen mit teilweise völlig irrsinnigen Richtungsänderungen in Melodie und Rhythmus. Lediglich das Elektro-Interlude mit Damenstimme "The Grand Inquisitor II: A Tiny Grain Of Faith" (eventuell zu kurz?) will sich nicht ins Gesamtbild einfügen und "Sewers Of The Soul" wirkt gegenüber den anderen Nummer schwächer. Dieses ist allerdings Klagen auf allerhöchstem Niveau und so gibt's am Ende fünf Punkte, die aber eigentlich 5,499999 sind. Wer auf anspruchsvolle Musik fürs aktuelle (und das nächste?) Jahrhundert steht und Bands mag, die sich partout nicht kategorisieren lassen, der wird bei The Ocean fündig. Gut, dass es bei all dem Einheitsschrott solche Grenzgänger noch gibt.

Fuxx

5 von 6 Punkten

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