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Ist es nicht erstaunlich, dass es selbst heute noch einige wenige Bands fertig bringen, in der ausgebeuteten Landschaft des Schwermetalls einen bilderbuchartigen Start in eine steile Karriere hinzulegen? Orden Ogan ist so eine Band. Erst gestern wusste niemand, wer oder was ein Orden Ogan sein soll und heute ist die Band in aller Munde. Naja, ganz so ist es nun auch wieder nicht. Immerhin haben die Arnsberger ihre erste Eigenproduktion Testimonium A.D. schon 2004 unters Volk gebracht. Der endgültige Durchbruch gelang dann schließlich dieses Jahr mit dem Zweitwerk Easton Hope. Dazwischen liegt das Debüt-Album Vale, das hier noch einmal besprochen werden soll, da es von AFM Records als überarbeitetes Re-Release weltweit vertrieben wird. Ursprünglich wurde das Album 2006 veröffentlicht, jedoch nur auf dem deutschen Markt, und ist mittlerweile auch vergriffen. Dieser Umstand und die zu erwartende, große Nachfrage rechtfertigen eine zweite Auflage.

Dazu kommt außerdem: Vale liefert die eindeutige Antwort auf die Frage "Warum sind Orden Ogan überhaupt so beliebt?" Und diese Frage ist gerechtfertigt, denn schließlich erfinden die Ogans das Rad nicht neu. Das Gegenteil ist sogar der Fall, machen sie doch keinen Hehl daraus, auf Blind Guardians Pfaden zu wandeln. Des Rätsels Lösung: Orden Ogan sind einfach verdammt gut! Als Komponisten und als Musiker! So durfte der glückliche Käufer von Vales Erstpressung schon vor vier Jahren erfahren, dass hier absolute Ausnahmemusiker am Werken sind. Vale bot damals schon 53 Minuten erstklassigen Power Metal, voller hymnischer Melodien, epischer Arrangements und manch einem Ausflug in längst vergangene Zeiten. Bereits das Intro "Graves Bay" ließ erahnen, dass Großes auf den Hörer zukommen würde. Und dann der mitreißende Opener "To New Shores Of Sadness"! Viele starke Momente in der Tradition von Blind Guardian und vielleicht sogar von Nightwish (rein musikalisch) durfte man erleben, beispielsweise mit "Winds Of Vale", "Farewell", mit dem progressiven und opulenten "The Lord Of The Flies" oder mit "Reality Lost", das in seinem Auftakt fast ein wenig an Rage erinnert. Im Grunde findet man keine Aussetzer.

Die 13 Stücke wurden nun unter der Regie von Michael Schwabe remastert und erstrahlen in neuem verbessertem Klang. Dazu gibt es natürlich einiges an Bonus-Material: Da wäre an erster Stelle eine Folk-Version des Easton-Hope-Hits "We Are Pirates!" - sehr genial - gefolgt von "Welcome Liberty", ebenfalls von Easton Hope, in einer Orchester-Version. Dann wäre da noch die Demo-Aufnahme von "Winds Of Vale" und zuletzt die neue und ergreifende Ballade "The Yearning Remains". Mit diesem Bonus-Material schafft es die CD immerhin auf eine Spielzeit von 74 Minuten. Zu guter Letzt gibt es noch den Videoclip von "The Lord Of The Flies" und einen Comic, der die Konzeptstory von "Vale" in Bildern nacherzählt im PDF-Format. Was will man mehr?

Dagger

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