Review

So, was fehlt denn dieses Jahr noch? Die Scheiblette des Jahres? Nun, da sind die Geschmäcker verschieden und so richtig fällt mir kein klarer Favorit ein. Das Comeback/die Reunion/die Auflösung des Jahres? Auch da fällt es mir schwer, einen klaren Sieger zu küren. Der Klogriff 2010? Ja, da kommen wir der Sache schon näher, eigentlich sogar ganz nah, auch wenn das hier zu besprechende Machwerk schon im Jahre 2008 veröffentlicht wurde und erst jetzt den Weg in die Redaktion gefunden hat. Hätte es sich doch lieber verlaufen...

Subterranean Fecal Root machen Grindcore, so wird zumindest behauptet. Subterranean Fecal Root machen grottig schlechten Krach, das behaupte ich hier. 37 absolut nervige Hysterie-Eruptionen verderben auf über 50 Minuten Spieldauer auch dem leidensfähigsten Redakteur nicht nur die Stimmung, sondern auch den Appetit und sorgen für Verstopfung, weil sich jeder Muskel im Körper des Opfers verkrampft, um so zu verhindern, dass der Hörer auf irgendeine Art Suizid begehen könnte, um den Klangwelten der Texaner zu entfliehen. Das ganze Album besteht durchgehend aus total verzerrtem Sound, billigen Sythie-Klängen, hysterisch-aufgekratzten Vocals, irgendwelchen seltsamen Samples und so weiter und so fort. Anal Cunt mag grob in die gleiche Ecke geschoben werden, aber im Vergleich zu Subterranean Fecal Root ist die Band um Seth Putnam richtig eingängig und strahlt Klasse aus.

Die Technikbewertung spare ich mir mal, denn egal, wie das Ding abgemischt werden würde, es würde immer noch scheiße klingen. Passend dazu ist ja sogar das augenkrebserregende Cover ausgefallen, da hilft auch kein Bush mit Hitler-Bärtchen. Und es ist mir auch egal, ob die ganze Chose einen politischen Hintergrund hat, wie von der Band behauptet, denn Dreck bleibt Dreck, egal, ob mit ernstem Background oder nicht.

Anthems Of The Antisocial Underground ist nicht witzig, ist nicht unterhaltsam, ist nicht gut oder wenigstens erträglich. Anthems Of The Antisocial Underground ist Müll, verdammter beschissener Müll, Zeit-, Geld- und Rohstoffverschwendung. Musikalisch erscheint da sogar der letztjährige Klogriff von The Great Kat wie eine Offenbarung. Nein danke, auch die zweijährige Lagerung in irgendeinem Zwischenlager ändert nichts daran, dass diese CD einfach nur ein gottverdammter Scheißdreck ist.

Hannes

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