Review

"Was für ein Scheiß" hab ich mir vor zwei Jahren noch gedacht, als die Randale-Scheibe Der Hardrockhase Harald bei uns eingetrudelt ist. Inzwischen bin ich selber Papa und weil zumindest ich noch schwer beeindruckt von der Piratenparty bin, die wir im August in der Nähe von Gießen gefeiert haben (Gruß an Matze und Eva an dieser Stelle), hab ich mir die neueste Randale-Scheibe aufgrund ihres Titels unter den Nagel gerissen.

Und ich muss sagen, dass mir kaum was Cooleres in den letzten Jahren untergekommen ist. Wo Kinderlieder in der Regel maximal mit Akustikgitarren begleitet werden, da setzen Randale an und erschaffen ihre Form des Kinderliedes. Rockig muss es sein, schmissig mit ergreifenden und aussagekräftigen Texten, in denen die Band auch eine Message transportiert. Dabei ist es völlig belanglos, ob es sich um einen Rock-, Pop-, Funk-, Ska- oder Reggae-Song handelt, Hauptsache die Musik geht ins Blut und verschafft dem Hörer eine gute Zeit.

All das gibt es auf Hasentotenkopfpiraten. Der coole Titeltrack erzeugt echtes Piratenfeeling mit einem Text, der zum Mitsingen einlädt und kaum mehr aus dem Hirn zu kriegen ist. Gleiches gilt für "Wunderbar", der Hommage an alle Mütter und einige Väter, die immer für ihren Nachwuchs zur Stelle sind. "Kino" richtet sich dagegen an die etwas älteren Bälger und beschreibt das Kinogefühl, das sich einstellt, wenn man als Kind im großen Sessel vor der riesigen Leinwand mit Süßkram in der Hand sitzt, absolut treffend. Das erhabene "Tatü Tata - Das Feuerwehrlied" zeigt den Sinn und Zweck der großen leiterbewehrten Autos, die heulend durch die Straßen fahren. Für die Jahresfeier gibt es das "Geburtstagslied", das mit Augenzwinkern zum Geburtstag gespielt werden will. Pädagogischen Wert dagegen hat "Unsere Neun Planeten", das eine famose Hilfestellung zu den Planeten unseres Sonnensystems bildet. Beim blues-rockigen "Rockband" steht primär der Spaß im Vordergrund, der beim abschließenden "Quatschband" mit gleicher Musik aber anderem Text in die Höhe getrieben wird. Dazwischen befinden sich aber noch "Flummi", "Entspannt" und "Hühner-Ska", die aber zumindest mir nicht ganz so gut gefallen wie die vorherigen Songs. Sehr gut dagegen und textlich wieder wertvoll finde ich dagegen "Nein", das die Individualität eines jeden einzelnen und das Recht, Nein zu sagen, betont. "Mach Dich Locker" und "Kleine Indianer" dagegen laufen wieder mehr nebenbei.

Was bleibt ist eine überwiegend großartige CD, die sich primär an Kinder bis zu sagen wir zehn, zwölf Jahren richtet und dabei einiges zu bieten hat. Viele Songs sind zum Mitsingen geeignet und bleiben auch auf lange Sicht im Gedächtnis hängen. Randale bieten Spaß und Pädagogik, Unterhaltung und Gefühle, Randale sind eine Bereicherung in jedem Haushalt mit Kindern, Randale und die Hasentotenkopfpiraten sind große Klasse. Mal schauen, wo ich den Hardrockhasen herbekomme!

Lord Obirah

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