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Tarja Turunen - What Lies Beneath

Tarja Turunen - What Lies Beneath
Stil: Symphonic Metal
VÖ: 03. September 2010
Zeit: 48:50
Label: Universal Records
Homepage: www.tarjaturunen.com

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Wenn man unter Comicfreunden diskutiert, ob denn nun Superman oder Batman besser ist, dann geht das meistens aus wie das vielgerühmte Hornberger Rumballern: der eine kann fliegen, der andere ist cooler, der eine kann eine Pistolenkugel fangen, der andere hat diese krasse Höhle. Wie so oft im Leben gibt es auch hier keine Wahrheit, sondern nur höchst persönliche Ansichten.

So auch bei der Problemstellung, ob denn nun Tarja oder Anette die bessere Frontfrau war/ist - bei Tarja ist die Sangesleistung über jeden Zweifel erhaben, und Meister Tuomas hat zweifelsohne die schmissigeren Songs in der Feder. So viel steht fest. Aber, wie eine alte Weisheit sagt, wenn der Hund nicht, ihr wisst schon, dann wäre die Sache mit dem Hasen auch anders gelaufen - in anderen Worten, diese Überlegungen sind müßig, schauen wir uns an was die Dame solo serviert.

Nach der Weihnachts-CD Henkäys Ikuisuudesta und dem vollgültigen Debüt My Winter Storm kredenzte uns Tarja ja bereits zwei Duette mit Doro ("Wisdom Of Wind", "Enough") und stimmlichen Support auf der (angeblich) finalen Scorpions-Scheibe. Wobei "The Good Die Young" derartig lahm und grauslig ist, dass bei der Live-Präsentation bei Wetten, Dass? auch Tarja nix mehr rausreißen konnte. Und wie weit wir gekommen sind, wenn ehemalige Metaller im Rentner-Samstag-Abend-Programm auftreten, darüber wollen wir gar nicht reden.

Na, wie dem auch sei, auf What Lies Beneath hat Tarja wieder die Kollegen um sich geschart, die auch auf der Bühne mit ihr unterwegs sind, darunter Drum-Terrier Mike Terrana und Alex Scholpp an der Guitarre. Unterstützt wurde sie von einige illustren Gästen wie Oberglatze Joe Satriani, der das Solo zu "Falling Awake" beisteuerte, und dem slovakischen National Symphony Orchestra, das für den ordentlichen Breitwand-Sound sorgt.

Und das ist vielleicht schon mal die wichtigste Botschaft über dieses Werk: Tarja hat hier einige epische, orchestrale und recht heftige Nummern an Bord, die teilweise sehr direkt auf ihre alte Heimatkombo verweisen - so etwa "I Feel Immortal", die aktuelle Single (weniger heftig, mehr episch, sehr fein), "Little Lies" (Original-Nightwish-Feeling mit Metallica-Stakkato-Riffs) oder eben das genannte "Falling Awake". Hier geht durchaus mehr als auf der doch eher zurückhaltenden Winter Storm-Scheibe. Farbkleckser gibt es auch, man nehme nur das mit orientalischen Einsprengseln versehene "Dark Star", wo original der Muhezin ruft - ein feines Gebolze, wo die Dame im Duett mit Phil Labonte intoniert. Die Halbballade "Underneath" weiß zu gefallen, "In For A Kill" fällt etwas ab, und der Rausschmeißer "Crimson Deep" ist als langsames Epos fast etwas zu ambitioniert. Der einzige Ausfall der Scheibe ist als Opener etwas unglücklich platziert: "Anteroom Of Death" beginnt gut, wird dann aber durchaus wirr und sperrig - hätte man sich sparen können.

Insgesamt eine sehr gute Leistung - und wenn man sich die Nightwish-artigen Songs zu Gemüte führt, könnte man glatt an einen gewissen Bruce Dickinson denken, der mit Accident Of Birth ja auch klare Signale in Richtung alte Heimat sendete...

Holgi

5 von 6 Punkten

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