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Asia - Spirit Of The Night - The Phoenix Tour Live In Cambridge 2009

Asia - Spirit Of The Night - The Phoenix Tour Live In Cambridge 2009
Stil: Melodic Rock
VÖ: 15. Oktober 2010
Zeit: 77:30
Label: Frontiers Records
Homepage: www.originalasia.com

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In den 80ern waren für einen metallischen Anhänger Asia das, was man wohl einen Büchsenöffner nennt. Denn schließlich konnte man (damals zumindest noch) der holden Weiblichkeit schlecht mit Metallica und Iron Maiden kommen. Die wollten ja Howard Jones und Thompson Twins, und dabei wurde es uns ja nun wieder körperlich übel. Da lieferten Asia genau die richtige Schnittmenge: das Debut offerierte sofort nach Auflegen (Platten, Freunde, Platten) ein schnittiges Riff, was die Damen nicht in die Flucht schlug, sondern in Verzückung versetzte. Endlich mussten wir uns nicht mehr das grenzwertige Geknödel von Saga oder aber gar das Geseiere der Simpel aus Mainz antun, um zu Streich zu kommen.

Was uns damals recht wurscht war: Asia war eine veritable Supergruppe, die aus Mitgliedern von Yes, Emerson Lake And Palmer und King Crimson geformt wurde. Ihr Debut schlug 1982 ein wie die sprichwörtliche Bombe, der Stadion-Rock mit leichten Prog-Einsprengseln verkaufte sich wie geschnitten Brot, und "Heat Of The Moment" nudelte auf jeder Party. Allerdings zeigten sich schon bald Risse im Bandgefüge, man zerstritt sich gründlich, auf Druck der Plattenfirma schielte das Nachfolgewerk Alpha nur noch auf kommerzielle Eingängigkeit. 1986 löste man sich schließlich auf, um darauf in unterschiedlichsten Besetzungen weiterzumachen, ohne jemals die Originalmitglieder John Wetton und Steve Howe an einen Tisch zu bringen. Das gelang erst 2005 wieder, als erstmals die Urbesetzung gemeinsam auf Tour ging. 2008 gab's dann mit Phoenix ein handfestes Comeback-Album, mit dem Asia unter anderem in Cambridge Station machten - wohl im Cambridge Corn Exchange, wo der Schreiberling dieser Zeilen schon illustre Kollegen wie The Cult erleben konnte.

Was gibt's nun zu sagen? Die Songauswahl präsentiert eine gute Mischung aus altem und neuem Material, das Debut ist mit "Only Time Will Tell", "Time Again", "Sole Survivor", "Here Comes The Feeling" und natürlich "Heat Of The Moment" bestens vertreten. Hier zelebrieren die Kollegen den leicht proggigen Stadion-Rock der Anfangstage, wobei klangtechnisch natürlich auffällt, dass es halt der Corn Exchange und nicht die Wembley Arena ist: jeder einzelne Musikus ist natürlich gut, Meister Howe singt wie in alten Tagen, aber der Sound ist alles andere als tight oder bombastisch, sondern klingt eher, als ob eine sehr gute Coverband im Keller probt. Die Nummern vom Comeback-Album - unter anderem "An Extraordinary Life" - zeigen dann eher die stilistische Neuausrichtung der Band, die anstelle von Pathos, Powerballaden und Bombast eher auf Midtempo und straighte melodische Radio-Rocker ohne die Sperenzchen und Ausschmückungen, aber auch ohne die paar Ecken und Kanten setzt, die sich als Restanten aus den 70ern auf das Debut hinübergerettet hatten. Mit "Fanfare For The Common Man" gibt es dann auch noch ein Emerson Lake And Palmer-Stück zu bestaunen, was angesichts der Besetzung ja passt.

Fazit: eine gute Ansammlung von Stücken, die man immer wieder gerne hört, gute Umsetzung, und vor allem gesanglich noch überraschend auf der Höhe, servieren Asia eine angenehme Zeitreise, die man sich ergänzend auch noch als DVD zu Gemüte führe kann. 2010 brachten sie übrigens auch schon ihr neues Studioalbum Omega raus.

Holgi

4 von 6 Punkten

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