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New Device - Takin' Over

New Device - Takin' Over
Stil: Sleaze Metal, Stadium Rock
VÖ: 17. September 2010
Zeit: 45:44
Label: Powerage Records
Homepage: -

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Mmmh..., mag sein, dass der Line-Up-Change Anfang dieses Jahres und die vorherigen Unannehmlichkeiten dazu beitrugen, New Device aus London, England nach beachtlichen Erfolgen im Heimatland (Auftritte mit Gun und Europe bzw. auf dem Download) nicht soweit zu pushen, dass ihr Ruf nach Kontinentaleuropa rüberschwappen konnte. Am blitzsauberen Mix aus Sleaze-, Classic- und Stadium Rock mit modernem Einschlag, den sich die Briten auf die Fahnen geschrieben haben, kann's jedenfalls nicht liegen. Abhilfe schaffen soll nun das neue Werk Takin' Over, das im Titel schon lebendigen Expansionsdrang vermittelt. Und Songs, die geradezu prädestiniert dazu sind, neue Hörerschaften, die im Plattenregal bereits Aerosmith, Buckcherry, G N' R, Hardcore Superstar oder auch Velvet Revolver stehen haben, zu erschließen, gibt es auf Takin' Over zuhauf.
Man leihe nur dem Opener "Make My Day", der sogar Clint Eastwood zum Mitzappeln bewegen würde, ein Ohr. Ein Uptempo-Rocker erster Kajüte, erwähnte Hardcore Superstar oder die Backyard Babies lassen grüßen. Der Unterschied: Sänger Daniel Leigh klingt ähnlich wie Steven Tyler in seinen (ganz) jungen Jahren, meistert spielerisch Übergänge zu Kopfstimmengesang, bleibt dabei aber immer rasiermesserscharf und verleiht den Vocals darüber hinaus eine recht eigene Note. Und auch der zweite Track "Never Say Never" lässt kaum Wünsche übrig, wirkt durch den Vocal-Mix ein wenig mehr auf modern getrimmt, überzeugt aber dadurch, dass schlichtweg weiter ohne Unterlass gerockt wird und sich der Chorus sofort einprägt. Richtig klasse ist dann "You've Got It Comin'", das Querverweise zu "Out Ta Get Me" von den Gunners herauf zitiert und in dem sich Gaz Bolan zig extra-coole Licks und ein großartiges (aber viel zu kurzes) Solo aus dem Ärmel schüttelt; außerdem gibt es noch mal einen Hammerrefrain obendrauf. Dass New Device sich auch auf die hohe Kunst der Balladeske, ohne dabei Kitsch zu verbreiten, verstehen, stellen sie im wunderbaren "In The Fading Light" eindrucksvoll unter Beweis. Der Schmachtfaktor ist (in den Vocals) zwar hoch, wird aber flankiert von stets präsenter Power im hier fast schon genialen Gitarren-Spiel Bolans. Nochmal Axl, Slash und Co. können als Referenzband herhalten; genauer "Sweet Child O' Mine". Richtig tolle Nummer.
Weitere Highlights: der anschließende Partyrocker "On Fire", der in etwa klingt wie "Sweet Little Sister" von Skid Row im 2010er-Format, "Until The End", das wie "Crazy Train" beginnt und in dem Leigh Paul Stanley-Höhen auslotet, "Moth To The Flame", eine New Aerodevice-Ballade, an der Leine geführt von intelligent in Szene gesetzten Leads oder "Hope Is Not Enough", das vom Anfangsgroove bis zu den hier schön dirty rüber kommenden Vocals und den eingestreuten Shouts genauso klingt, wie Sleaze Metal heute zu klingen hat.
Die erwähnten Stücke sind allesamt von höchster Qualität und gehen ab wie Hölle. Da man das von "Pedal To The Metal", in dem ein bisschen wenig passiert und der Refrain nicht derart mitreißt wie im übrigen Material, oder von "Heaven Knows", das an so manche austauschbare MTV-Plastikband erinnert, nicht ohne Abstriche sagen kann, wird die Höchstnote knapp verhindert. Aber: dieses ist eine Band, die man sich unbedingt auf dem Merkzettel notieren muss. Hier trifft ausgefeiltes Songwriting auf musikalische Klasse, Reminiszenzen an die 80er auf den Sound des neuen Jahrtausends. Geht alles glatt, sollten New Device auch bald in unseren Breiten durch starten. Meine Stimme haben sie.

Fuxx

5 von 6 Punkten

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