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Killing Joke - In Excelsis (EP)

Killing Joke - In Excelsis (EP)
Stil: Industrial
VÖ: 13. August 2010
Zeit: 26:50
Label: Spinefarm Records
Homepage: www.killingjoke.com

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"I can see tomorrow, I can see the world to come. I can see tomorrow, hear the Pandemonium."
Man schreibt das Jahr 1994 und Killing Joke legen mit Pandemonium, zehn bzw. zwölf Jahre Jahre nach den beiden Stücken Musikgeschichte Fire Dances (1984) Revelations (1982) einen weiteren Meilenstein in den Weg aller Mainstream-Mucker - was red ich - einen monströsen Mikrokosmos auf Plastik und Vinyl gebannt, dessen Eigenleben wohl bis heute noch nicht gänzlich erschlossen werden konnte. Industrial tauften die Schubladen-Denker die Musik, erschaffen von Kevin "Geordie" Walker (Git.), Jaz Coleman (Voc.; Keys), Martin "Youth" Glover und Paul Raven (R.I.P.), die beide am Bass die wichtigsten Phasen der Band prägten, sowie Tom Larkin, Martin Atkins und Paul Ferguson (Gründungsmitglied) am Schlagzeug, und Killing Joke wurden in einen Topf mit Ministry und Trent Reznors Nine Inch Nails geworfen, obwohl doch die Unterschiede gravierend sind. Am ehesten lassen sich heutzutage evt. Vergleiche zum Werk von Devin Townsend ziehen, das natürlich erst Jahre an der Oberfläche erschien, nachdem sich Killing Joke aufgelöst, wieder vereinigt, wieder aufgelöst und nebenbei eine Killerscheibe nach der anderen auf ihrem recht steinigen Pfad hinterlassen hatten. Brachialgewaltige (im wörtlichen Sinne) metallische Gitarrenwände durchziehen und -schneiden auf den Joke-Scheiben mal regenbogenfarbige, mal kohleschwarze Klangsphären, in denen sich Coleman einem hinterhofpoetischen Derwisch gleich austobt, dessen frühere Auftritte als extreme Begleiterscheinungen ausgelebter okkulter Mystik, später mit Hang zum orientalischen Ritual-Brauchtum, gelten können. 2002 wurde die Band mit Dave Grohl am Schlagzeug reformiert und das furchtbar unterbewertete Killing Joke-Album eingespielt. Von 2003-2006 gehörte Raven der Band wieder an und Hosannas From The Basement Of Hell (2006) zeigte zwar forciert eine Rückkehr zum Pandemonium-Sound, der nicht wenige raue Spuren der Anfangstage aufwies, als jedoch Raven im Jahr darauf verstarb, schien es ein vorzeitiges Ende der Bemühungen, sich im neuen Jahrtausend zu etablieren, zu bedeuten. Die Entscheidung fiel anders und wohl im Sinne Ravens aus und so darf man sich auf Killing Joke nach 28 (!) Jahren wieder in der Originalbesetzung antretend freuen bzw. auf das kommende Album Absolute Dissent. Hierzu also die Vorab-EP In Excelsis.
Den Anfang macht dabei der überraschend eingängige Titelsong, dem jedoch keinesfalls der blecherne Charme von Songs von Night Time (man erinnert sich an "Love Like Blood"; 1985) fehlt. Die repetitiv eingesetzten Lyric-Passagen waren schon immer ein Trademark der Band, hier eingekleidet in fast Kinderlied-Melodiebögen, und die Gitarrenwellen sind präsent wie eh und je. Eine Nuance raubeiniger scheppert "Endgame" vor allem in den zielstrebig einher schreitenden Strophen aus den Boxen, um allerdings in einen wunderbaren Chorus zu münden. Colemans Stimme variiert zwischen frisch und klar bzw. völlig rotten - je nach Notwendigkeit. Das folgende "Kali Yuga" mixt UK-Punk-Einflüsse etwa von Generation X oder The Aditcs mit elektronischen Tanzrhythmen im ureigenen Killing Joke-Stil, bevor es mit "Gost Of Ladbroke Grove" ein sich zäh dahin schleppendes Musik-Theaterstück gibt, in dem die Geräuschkulisse selbst Hauptdarsteller ist, neben einem sich windenden Coleman, einem Geordie, der immer wieder blitzartig aufzutauchen scheint, und einem Youth, der zusammen mit Ferguson dem Song ein simples, aber unwiderstehliches Fundament gibt. Ein wenig erinnert das Stück mit seinen verqueren Reggae-Anleihen an die späten The Clash. Abschließend heißt das Ganze dann "Ghost Of The Landbroke Grove Dub", wobei letztlich andere Vocal-Effekte benutzt wurden und die Gewalt insgesamt ein Stück weit herunter gefahren wurde.
Hätte es nicht gebraucht und verhindert so die Höchstnote. Wir werden sehen, ob diese für Absolute Dissent nur aufgeschoben wird. Die vier regulären Songs lassen dahingehend nichts Anderes erwarten. "Rise from my unconscious let it rise. Get it out, get it out, get it out."

Fuxx

5 von 6 Punkten

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