Review
Various Artists - Tenebrae In Perpetuum/Krohm (Split)
Das schlichte und doch ansprechende Cover des Splitalbums von Tenebrae In Perpetuum und Krohm hinterlässt schon einen ersten Eindruck was die beiden Bands auf dem Silberling darbieten - es wird (Depressive) Black Metal zelebriert.
Den Anfang machen die drei Italiener von Tenebrae In Perpetuum mit dem schlichten Titel "I". "I" kommt düster, schleppend und melancholisch da her; gepaart mit qualvollen Screams die durch Mark und Bein gehen und dem Einsatz des Synthesizers, mit dem man das alles wunderbar zu untermalen weiß und dem Hörer somit eine weitere interessante Facette darbietet - guter Einstieg, der auf mehr hoffen lässt. Es folgen die Titel "II" und "III", die das durch das Medium Musik ausgedrückte Leiden stimmungsvoll und erbarmungslos weiterführen.
Den zweiten Teil der Split übernimmt Numinas (Dario Derna, Ex-Evoken) mit seinem Soloprojekt Krohm. "The Black Bridge" führt die von Tenebrae In Perpetuum verbreitete depressive Grundstimmung weiter fort, nicht ohne jedoch auf einen leichten doomigen Einschlag (Ex-Evoken...) verzichten zu wollen. Auffällig ist der vermehrte Einsatz des Synthesizers, der die schleppenden Riffs und die monoton hämmernden Drums mit einem Klangteppich unterstützt - ihm kommt ohne Zweifel eine größere Rolle als bei Tenebrae In Perpetuum zu. Es gelingt Numinas nahtlos an Tenebrae In Perpetuums gekonnte Darbietung auf seine Art anzuknüpfen und sogar mit "Toccato Dalla Desecratione" (zur Erinnerung: Tenebrae In Perpetuum waren die Mannen aus Italien, nicht Krohm! - eine nette Geste des Solokünstlers) einen draufzusetzen - für mich das Highlight der Scheibe. Mit "Sentinel Monolith" ist Numinas ein Schluss gelungen, der das Splitalbum stimmungsvoll ausklingen lässt und einem noch ein weiteres Mal vor Augen hält wie schön atmosphärischer Black Metal sein kann.
Fazit: Auf der Split wird authentischer, melancholisch bis depressiver Black Metal zelebriert. Beide Bands bieten ihre eigene Interpretation des Black Metal und beeindrucken auf ihre Art und Weise. Wo Tenebrae In Perpetuum mit erschütternden, verzweifelten Schreien und roheren Knüppelparts aufwarten, glänzt Krohm mit Melodien die vor Melancholie nur so strotzen und sehr geschicktem Einsatz des Synthesizers.
Für den geneigten Hörer und Freunde der depressiv-melancholischen Musik lohnt sich meiner Meinung nach also der Kauf dieser Split, denn sie hat sechs ordentliche Titel, eine relativ gute Produktion und auch eine für das Genre gute Portion Abwechslung zu bieten.
Wolf
Vorheriges Review: Diathra - My Endless Sorrow