Review

Das Leben kann manchmal so einfach sein. Ich bin ja nicht gerade als Wüterich bekannt, und beim alljährlichen Vergleich des Bandschlächterindex' lande ich traditionell auf den hinteren Plätzen. Aber das hier ist völlig eindeutig: wie einer unserer Deutschlehrer mal entgeistert sagte, als er einen Eleven während eines Gedichtvortrages beim allzu dreisten Spicken ertappte: "Das ist 6, Junge, das ist 6."

Mit genau der gleichen Note verabschieden wir nämlich den Schatten von Charlotte. Die in Dublin gegründete Formation, die seltsamerweise aus Spaniern besteht (?), legt mit Under The Rain zwar schon ihre dritte Scheibe vor, aber das muss überhaupt nichts heißen.

Die Kompositionen gehen noch so einigermaßen ok, aber der Sound leidet massiv unter dem dünnen Drum-Computer-Getöggel, das jede Ernsthaftigkeit sofort erledigt. Und was Oberprogrammierer J. Carala so unter Gothic-Gesang versteht, das kommt eher so daher, als würde Gonzo der Große in eine Metallkiste röhren. Und das Cover des unsäglichen "Mad World" macht die schrottige Urfassung von Tears For Fears nicht besser.

Es mag ja sein, dass sie mit Genre-Größen (?) aufgetreten sind, aber dann sollen sie am besten mit den in der Bandinfo genannten Diorama der Untoten die Soko Friedhof einschalten.

Holgi

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