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Ratt - Infestation

Ratt - Infestation
Stil: Sleaze Metal
VÖ: 16. April 2010
Zeit: 42:35
Label: Roadrunner Records
Homepage: www.therattpack.com

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Ein feiner Zug der Macher des Swedenrock ist zweifellos, schon Acts, die am frühen Abend auftreten, die Möglichkeit einzuräumen, reguläre Headliner-Gigs mit einer Spielzeit von bis zu zwei Stunden zu absolvieren. Die Crux dabei: kaum eine Band nimmt diese Chance, den Fans die entsprechende Vollbedienung zu geben, wahr. 2006 bildete Alice Cooper die Ausnahme. 2008 die Hanoi Rocks, die knappe eineindreiviertel Stunden spielten. Im gleichen Jahr schoss allerdings eine andere Kultband den bunt gefiederten Vogel ab: RATT. Nach zig Jahren Abstinenz lieferten Stephen Pearcy, Warren DeMartini und Co. eine Vorstellung ab, die als einer der besten Auftritte in die Swedenrock-Geschichte eingehen sollte. Zwei Stunden und ca. 20 Minuten wurden retrospektiv vom Ratt-Album (1999) angefangen bis zum Finale mit "I'm Insane", "The Morning After" und natürlich "Round And Round" von Out Of The Cellar (1984) Hits aus allen Schaffensphasen präsentiert. Das konnte nur eines bedeuten: The pack is "Back For More"!!
Zu einer Fulltime-Reunion gehört eine Scheibe mit neuem Material. Dieser Anforderung kommen Ratt jetzt mit dem lang erwarteten Infestation nach, auf dem neben DeMartini und Pearcy auch Ur-Drummer Bobby Blotzer und Bassman Robbie Crane, der bereits 1997 an Collage mitarbeitete, zu hören sind. Vervollständigt wird das Sleaze Metal-Flaggschiff von Carlos Cavazo an der zweiten Axt.
Schon der erstklassige Uptempo-Opener "Eat Me Up Alive" gibt viele Antworten auf unsichere Fragen, die im Vorfeld von Infestation auftauchten: Stephen Pearcy hat nix, aber auch gar nix an gesanglichen Fähigkeiten eingebüßt. DeMartini wird genügend Raum für Soli eingeräumt, die wohl nur er so authentisch Hollywood-Sunset-Strip-a-like runter zocken kann. Im Sound sind die 80er wohl aufgehoben - die richtige Portion Hall auf den Vocals und ein schön derber Drum-Mix -, ohne dass die heutigen Ansprüche an Power und Druck vernachlässigt würden. Und ja, die Erfinder des klassischen Sleaze-Riffs, das direkt aus einem düsteren, trashigen Hinterhof stammt, sind zurück.
Anschließend hauen Ratt mit "Best Of Me" sogleich einen Melodic Rocker der Marke "I Want A Woman" (Reach For The Sky, 1988) und mit "A Little Too Much" eine Sleaze-Perle auf der Linie "You're In Trouble", in dem DeMartini dem tarditionellen Tremolo-Solo zur Renaissance verhilft, (Out Of The Cellar) raus. Was ein Auftakt!
Der ordentlich groovende Dirty-Rocker "Look Out Below" (coole Gangshouts und Background-Chöre) und vor allem die Highspeed-Partyhymne "Last Call" im "Hot For Teacher"-Dress (Van Halen) sorgen dafür, dass zu keiner Sekunde auch nur der Anflug von Langeweile aufkommt. Das folgende "Lost Weekeend" kann dagegen kaum mit dem bis dato gehörten Material mithalten. Zu blass bleibt der Refrain und auch im Rest des Songs passiert nicht gerade viel. Aber: mit "As Good As It Gets" schieben die L.A.-Urgesteine eine Nummer nach, die definitiv das Zeug dazu hat, sich in die Klassikerreihe "Round And Round" - "Lay It Down" - "You're In Love" einzureihen und auch die beiden kürzeren Stücke "Garden Of Eden" (feine Gitarren-Duelle bei hohem Tempo) und "Take A Big Bite" (Party-Kracher mit allem nötigen Filth) gehen sofort ins Ohr. Balladen waren von jeher eigentlich nie die Sache von Ratt und "Take Me Home" ist auch nur bedingt als solche zu bezeichnen. Zwar ruhiger gehalten, kommt der Song sperrig genug daher, um (trotz Streicher-Einsatz) weit ab von allen Klischees zu landen. DeMartini erneut in Bestform! Da die Abschlussgranate "Don't Let Go" noch mal richtig nach vorne rockt und Infestation so den letzten Schliff verleiht, kann der Rezensent beruhigt die Höchstnote drunter schreiben.
So mancher hätte den älter gewordenen Sleazern eine so frisch, unverbraucht, und aggressiv-herausfordernd klingende Scheibe, die jederzeit im positivsten Sinne den Geruch der Ratt der frühen Tage verströmt, kaum zugetraut. Persönlich würde ich Infestation knapp nach Out Of The Cellar und Invasion Of Your Privacy (1985) - Klassikerbonus -, aber noch vor Reach For The Sky und den anderen Scheiben einordnen, worin sich wohl die Wertschätzung, die Infestation verdient hat, zu Genüge ausdrückt. Wir sind gespannt auf das neue Kapitel Ratt mit hoffentlich baldigen energiegeladenen Headliner-Shows. In Balingen werden die Herren auf jeden Fall ihr Deutschland-Comeback feiern. Nicht verpassen. "Back For More"!!!!

Fuxx

6 von 6 Punkten

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