Review

So wie sich Frontiers darauf eingeschossen haben zu scheinen, so ziemlich jeden Melodic Metal-Act unter der trüben Sonne zu rekrutieren, so scheinen Avenue Of Allies im AOR ihre Nische gefunden zu haben. Und so erfreulich auch der Label-Beitrag mit Sora zu werten ist, dieses Exemplar kann die selbst hoch gelegte Messlatte leider nicht überwinden.

Dabei ist das Material, das der Gitarrero Sven Larsson hier serviert, ganz bestimmt nicht schlecht - nein nein, der Saitengreifer der schwedischen AOR-Kombo Street Talk beherrscht sein Handwerk ganz zweifelsfrei. Auch die Gesangsleistung, die er ebenfalls selbst beisteuert, ist absolut kompetent und passend.

Aber die insgesamt acht Songs machen genau das, was bei AOR immer die um die Ecke lauernde Gefahr ist: sie schaffen es nicht, über angenehme, unaufdringliche Beschallung hinaus zu beeindrucken. Das Spektrum ist gar nicht mal so klein, von typischen Melodic-Nummern wie dem Titeltrack oder "Eagle" geht der Reigen über Rocker ("Bastard") bis hin zu Fusion-mäßigen Nummern ("The Neighbour"), aber irgendwie scheint es immer so, als würde der Rock Of Love-Kasper Bret Michaels ein paar Radiosongs trällern - wie sagte schon der geniale Ringsgwandl in seinem Lied über Placido Domingo in der Olympiahalle: "eigentlich ist der Typ ja ned verkehrd, aber nach dem dritten Song, do hod si ois gleich anghört".

Die Songs sind eingängig, gut gemacht, fein gespielt, aber die berühmte Butter zerren sie nicht vom Brot - dazu fehlt einfach der Schmiss, der die Helden des Genres wie Journey oder andere auszeichnet.

Holgi

Zur Übersicht
Zur Hauptseite