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Tesla - Alive In Europe!

Tesla - Alive In Europe!
Stil: Hard Rock
VÖ: 23. April 2010
Zeit: 79:18
Label: Frontiers Records
Homepage: www.teslatheband.com

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Bei Tesla haben wir es ohne Frage mit einer jener Sleaze-/ Hard Rock-Formationen zu tun, denen der Erfolg der MTV-Unplugged-Series zu verdanken ist. Spielten sie dafür doch 1989 den Wegbereiter mit ihrer Konzertreise Five Man Acoustical Jam - sogar das Barhocker-Bühnenbild wurde von Tesla institutionalisiert. 1991 wurde der Jam auf Platte gebannt und gab der Combo, nachdem sie bereits mit "Modern Day Cowboy" vom Debut Mechanical Resonance (1986) einen Chart-Hit landen konnten, den finalen Push in Richtung Superstar-Status. Nach dem Split 1995 war es erneut eine Konzertreise, die Tesla 2001 wieder aus der Versenkung hob: Re-Plugged Live. Vielen sind Jeff Keith (Voc.), Frank Hannon (Git.) und Co. nicht zuletzt deshalb als Live-Act in Erinnerung geblieben und wer die Jungs aus Sacramento, CA schon mal Face-to-Face erleben durfte, kann beipflichten, dass ihre Stärken gerade echt und in Farbe am besten zur Geltung gelangen. Warum also nicht 2010 einen weiteren Konzertmitschnitt, mit neu integriertem Material veröffentlichen?
Alive In Europe! wurde auf der 2008/09er-Tour aufgenommen und enthält insgesamt fünfzehn Tracks aus allen Phasen des Schaffens. Die Spielzeit mit fast achtzig Minuten geht also durchaus in Ordnung. Auch die Songauswahl erscheint wohlbedacht, gibt es doch neben den Alltime-Faves wie "Modern Day Cowboy", "Signs", "Love Song", "Heaven's Trail" oder dem immer wieder extra-feinen "Hang Tough" genug neue Melodien vom letzten Output Forever More: "I Wanna Live", das sehr frisch daherkommenden "Breakin' Free", "So What!" und "Forever More". Letzteres allerdings als Opener zu wählen, erweist sich als Fehlgriif, ist es mit seinem schleppenden Rhythmus und seiner düsteren Atmosphäre kaum prädestiniert dazu, die Stimmung gleich von Anfang an in die Höhe schnellen zu lassen. Auf DEN Tesla-Opener "Comin' Atcha Live" wurde hingegen gänzlich verzichtet. Gleiches gilt für die Single "Fallin Apart" vom letzten Longplayer und das eigentlich auf keinem Tesla-Gig fehlende "Edison's Machine". Dafür gibt es eine klasse Version von "What A Shame" und ein stimmiges Finale mit "Lil' Suzie" und "Into The Now".
Wer Keiths Reibeisen-Organ bis dato noch nicht kannte, braucht die bekannte Eingewöhnungszeit. Der Sound darf als authentisch bezeichnet werden, bringt aber daher auch seine Schwächen mit. Wheats Bass geht leider völlig unter und auch Dave Rudes Rhythm-Guitar hält sich nur streckenweise die Waage mit Hannons Leads. Die Publikumsreaktionen wurden dagegen stilecht in Szene gesetzt. Die kurzen Fade Outs zwischen den Stücken müssen als Schönheitsfehler gewertet werden. Alles in allem eine Art Resümme, an der Stelle wo sich Tesla im Moment befinden, dem der ein oder andere explosive Moment mehr sicher gut getan hätte. Am Songmaterial selbst aber kann nicht gekratzt werden, denn geile Nummern zwischen Blues und Sleaze konnten Tesla schon immer schreiben. Für Fans ein Pflichtkauf, für alle anderen ein recht passabler Einstieg in die Discographie, der aber, wenn er auf Gefallen stößt, letztlich sicherlich wieder zurück zum Five Man Acoustical Jam führen wird, mit dem Tesla wohl ihr Stückchen Musikgeschichte geschrieben haben.

Fuxx

4 von 6 Punkten

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