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Kalmah - 12 Gauge

Kalmah - 12 Gauge
Stil: Melodic Death Metal
VÖ: 26. März 2010
Zeit: 42:59
Label: Spikefarm Records
Homepage: www.kalmah.com

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"Kalmah machen dort weiter, wo einst unser aller Children Of Bodom aufgehört haben, richtig inspirirend auf die Metal-Gemeinde zu wirken und mit ihrer Cover-Scheibe heute einen zeitweiligen Tiefpunkt erreicht haben." Der Eingangsspruch dürfte dem Rezensenten wohl den Zorn vieler Children Of Bodom-Die-Hard-Anhänger einbringen, nichtsdestotrotz wird er so stehen gelassen. Denn das, was Children Of Bodom bis Hate Crew Deathroll noch vermochten, nämlich Anhänger verschiedenster metallischer Coleur um sich zu scharen, sollte den finnischen Landsmännern Kalmah mit dem Nachfolger des 2008er Werks For The Revolution locker gelingen. Auf 12 Gauge sind neun Nummern versammelt, die sowohl Viking-Freunden, der Melodic Death-Fraktion, Traditionalisten als auch Thrashern und Schwarzheimern ohne Scheuklappen den Frühling versüßen dürften.
Angefangen bei "Rust Never Sleeps", das nach kurzem mittelalterlich anhauchten Intro Fahrt aufnimmt und in dem sich priestsche Leads mit einem angequickten Purple-"Highway Star"-Key-Solo treffen und im Fortgang gekonnt in zweistimmiger Formation marschieren. Fronter Pekka Kokko hat bekanntlich sowohl Death-Growls als auch Black-Screams im Repertoire - vorgetragen mit unglaublichem Nachdruck und Verve und eingekeilt in Hymnen wie "One Of Fail", das in etwa neben Children Of Bodoms "Follow The Reaper" gestellt werden kann, ohne dabei abgekupfert zu wirken.
"Bullets Are Blind" besticht durch 1a-Thrash-Riffing in den Strophen und erneut einem dieser genialen, sich sofort in die Gehörgänge fräsenden Refrains, wie sie in fast jedem Song auf 12 Gauge zu finden sind. Nicht unerwähnt darf auch der Einfallsreichtum, was multivariable Zwischenparts (meist gespickt mit klassischen Gitarren-Soli) angeht, bleiben, wie im endgeilen "Svampwar" unter Beweis gestellt wird. Gaaanz hoher Hitfaktor!!!
"Better Not To Tell" weckt demgegenüber gar Erinnerungen an schwarzmetallische Midtempo-Hymnen im Stile Naglfars (vgl. "The Brimstone Gate" von Diabolical; 1998) wach und gibt so der Platte einen weiteren elementaren Farbtupfer. In "Hook The Moster" wird dann die Hatebreeder-Keule ausgepackt, wobei die Blastbeats gern genommen werden und einmal mehr die Gitarren-Fraktion - Pekka und Antti Kokko - und Key-Meister Marco Sneck sich mitreißende Duelle liefern. "Godeye" erscheint anfangs wieder episch-schwärzer und entwickelt sich nach und nach zum Wechselspiel zwischen Wikinger-Chor-Passagen und bissig thrashigen Strophen - angereichert um ein Tapping-Solo erster Kajüte -, um im Chorus den Black-metallischen Anfang wieder aufzunehmen.
Der Titeltrack schnellt zunächst im Uff-Da-Uff-Da-Takt dahin und wird in den Strophen von flächigen, dabei aber die Luft schier gar zerschneidenden Keys unterlegt, um im Pre- (begleitet von Uptempo-Soli) und dann im Mitgröl-Refrain zu explodieren. Fast überflüssig zu erwähnen, dass die Instrumental-Passagen im Ultraschall-Bereich ihresgleichen suchen. Und auch abschließend gibt's nix zu mäkeln, denn "Sacramentum" entwickelt durch sein Hin und Her zwischen episch-erhabenen Chor-meets-Growls-Parts und derben nach vorne preschenden Abschnitten (plus Akustik-Teil zum Ende hin) eine tatsächlich alles in den Bann schlagende Dynamik.
Alles im Lot also? Kurzum: Ja! Kalmah liefern mit 12 Gauge eine Scheibe ohne Schwächen ab. Die Soli sind absolute Champions League und vor allem bieten die Songs ausnahmslos Ideen in Hülle und Fülle, die mal aus dem einen, dann wie beschrieben aus dem anderen Sektor metallischer Kunst stammen und so zu einem ureigenen Stilmix geformt werden, der zwar bisweilen noch einiges mit den früheren Children Of Bodom gemeinsam hat, aber letztlich alle nötige Frische und Eigenständigkeit besitzt, um fortan im Konzert der Großen mitspielen zu können. Volldampf voraus!

Fuxx

6 von 6 Punkten

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