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Lönndom - Viddernas Tolv Kapitel

Lönndom - Viddernas Tolv Kapitel
Stil: Folk
VÖ: 22. Februar 2010
Zeit: 59:51
Label: Eisenwald Tonschmiede
Homepage: -

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Generationen entfernt von jener humppa-rhythmisierten Partymusik, wie sie heute in metallischen Kreisen so beliebt ist, finden wir ein Album namens Viddernas Tolv Kapitel aus der Feder des nordschwedischen Duos Lönndom. Die Herren Sandström und Pettersson scheinen jenes schwarzmetallische Kapitel "Armagedda" ihrer Vergangenheit endgültig hinter sich gelassen zu haben. Denn 2010 steht der Name Lönndom weder für Rock, noch für Metal, sondern für ehrliche und ernsthafte Volksmusik skandinavischer Machart, deren Klientel sich absurder Weise dann doch wieder in der Metalgemeinschaft finden dürfte.

Nach ersten Fußspuren aus dem Norden (Fällen FrÃ¥n Norr) aus dem Jahr 2007 haben Lönndom alle elektronischen Zutaten im nächst gelegenen Fjord versenkt, um sich auf das Wesentliche zu beschränken. Oder handelt es sich vielleicht um die Rückkehr zu einem möglichen Ursprung? Den Hörer erwarten die warmen Klänge zweier Akustikgitarren und sonst nichts, außer die tiefen und angenehmen Stimmen der beiden Musiker, die sich auf den Fotos im Booklet ihrer CD ebenso schlicht und natürlich zeigen, wie es uns ihre Musik vermitteln will. Schamanische Gesänge lappischer Herkunft, Summen und Pfeifen ergänzen die Verse in schwedischer Sprache. Klänge aus der Wildnis von rauschenden Wassern, Wind und Nachtvögeln, von kriechendem Getier zeugen von der tiefen Naturverbundenheit der Gitarristen und rücken die Wahrnehmung eines knisternden Lagerfeuers in greifbare Nähe.

Natürlich kann man die zwölf Kompositionen der Eintönigkeit anklagen und jene Titel, die die Sechsminutenmarke passieren, ziehen sich auch etwas in die Länge. Aber der Sinn des Albums besteht wohl weniger darin, Spannung zu erzeugen oder mitreißende Unterhaltung zu bieten. Vielmehr scheint es sein Ansinnen zu sein, den Hörer zum Träumen, zur meditativen Einkehr einzuladen, eine kurze Flucht vor Stress und Alltag und Verpflichtung zu ermöglichen. Tenhi, Of The Wand And The Moon oder Empyrium, nachdem sie alles Metallische abgestreift hatten, haben bereits ähnliche Pfade beschritten. Doch genug der vielen Worte und Vergleiche. Lönndoms Musik ist zeitlos. Und Zeit braucht auch, wer sich in ihr verlieren will.

Dagger

4 von 6 Punkten

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