Review
Eisenfunk - 8-Bit

In schöner Regelmäßigkeit erfreuen uns diese Bajuwaren mit ihren elektronischen Sounds. Hat man sich im vergangenen Jahr noch der Schmerzfrequenz gewidmet, so geht man nun noch einen großen Schritt weiter zurück in der Zeit.
Wer erinnert sich nicht gern an die Zeit der ersten Videospiele zurück, die mit ihrer Schlichtheit glänzten? Wie die unterschiedlichsten Spielkonsolen mit ihrer 8- bzw. 16-Bit-Technologien Einzug in die Wohnzimmer nahmen und uns mit ihrer "genialen" Grafik erfreuten. Nun, genau dieser Epoche ist das aktuelle Album 8-Bit der Eisenfunker gewidmet. So findet man eben das Balkenspiel "Pong" wieder, genauso wie die Melodien von Tetris bzw. Columns, die hier zu tanzbaren EBM-Clubsongs umfunktioniert wurden, bevor noch den "Super Space Invaders" gehuldigt wird. Dabei bedienen sich Eisenfunk meist des flotteren Tempos, was die meisten Songs extrem tanzbar macht. Texte werden hier nur äußert selten verwendet, man verlässt sich hier auf die Kraft der Musik (und schließlich haben die Arkade-Spiele ja auch nicht mit einem gesprochen). Etwas hervor sticht der Song "Conquer", dem eine nicht zu verleugnende aggressive Note beigemischt wurde und den Song dadurch fordernder gestaltet. "Medieval Bit" trägt seinen Namen genauso wenig zu Unrecht, hier wurde eine mittelalterliche Melodie in an zeitgemäßes EBM-Gewand gekleidet.
Zum guten Abschluss gibt es noch vier unterschiedliche Remix-Versionen des Stücks "Pong", bei der sich jeder die herauspicken kann, die ihm am besten deucht.
8-Bit ist ein gutes und vor allem tanzbares Industrial-EBM-Album geworden, das mit Sicherheit für Bewegung auf den Tanzflächen der Clubs sorgen wird. Im direkten Vergleich zum Vorgänger Schmerzfrequenz müssen sich die 8 Bit jedoch klar geschlagen geben.