9 Headbänga online
Suche:
28.04.2024 Nanowar Of Steel
28.04.2024 Hell Boulevard
02.05.2024 Glenn Hughes
03.05.2024 Fiddlers Green
04.05.2024 Eridu
04.05.2024 Zsk
Reviews (10417)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Abydos

Interview:
Cataract

Live-Bericht:
Behemoth

Video:
In This Moment
RSS RSS
Atom Atom
 

Review

CDs von Phil Vincent kaufenZur Druckversion dieses ArtikelsDiesen Artikel als PDF speichern

Phil Vincent - Controlled Insanity

Phil Vincent - Controlled Insanity
Stil: Hard Rock
VÖ: 16. Dezember 2009
Zeit: 47:52
Label: PVM Inc.
Homepage: www.philvincent.com

buy, mail, print

Da singt einer fast wie Ian Gillan - lediglich im Kopfstimmenbereich fehlen noch ein paar Körner - und fiedelt fast wie der Zögling aus einer Liaison von Ritchie Blackmore und Ace Frehley (mehr Gene von Zweitem), bringt zwölf Platten in kompletter Eigenregie heraus und spielt darauf auch noch ALLE Instrumente... und wird doch in der Szene kaum wahrgenommen. Phil Vincent ist ein Paradebeispiel dafür, dass leider nicht nur Talent und Könnerschaft im Biz zählen, sondern das Glück, am richtigen Ort zur richtigen Zeit zu sein. Sein neuester Output Controlled Insanity könnte daher, wie der Selbstfinancier düster andeutet, sein letzter Soloritt werden.
Programmatisch nennt sich der Opener "On Your Own", in dem Vincent schwere Alice In Chains-Riffs mit Siebziger-Flair und typischen AOR-Melodien versetzt. Schon hier besticht der glasklare, in fast allen Höhen sich wohl fühlende Gesang. Generell lässt sich Vincent als echter Hard Rocker betiteln - mal melodischer, mal schärfer, mal düster. Zur vollen Entfaltung kommen seine Talente aber erst im dritten Song "Why?", während "Waiting" ein wenig zu viel der Siebziger-Kopfstimme beherbergt und in Aufbau und Arrangement bieder bleibt. Dann aber, wie gesagt, legt Phil los: Uptempo über einem Sabbath-Riff in den Strophen, toller mehrstimmiger Gesang in der Bridge und im Chorus und ein erstes Solo, das sich gewaschen hat. Vollgas!
Im achtminütigen "Carry On" vollführt Phil kompositionstechnisch noch mal einen Quantensprung. Akustisch und mit zuckersüßen Melodien beginnend entwickelt sich nach und nach ein Song der Extraklasse, in dem Rainbow mit Dio durchschimmern, feine Piano- und Hammondparts eingebettet sind und Vincent ein mehrminütiges Solo geradezu abfeiert. Wow!! Danach hält der Partyrocker "Something About You", der irgendwie an die Byrds erinnert, das Niveau hoch und im darauf folgenden "Life Goes On" rechtfertigt Vincent seine latente Zugehörigkeit zum AOR-Lager - wenn auch mit floydschem Einschlag.
"Part Of Me" marschiert anschließend wieder ziemlich nach vorne (vgl. "Pictures Of Home" von Purple, wenn auch nicht ganz in dem gleichen Tempo), bevor "More Than Nothing" mit seinen Loops und Samples dann mal weniger überzeugt - obwohl die Gesangsmelodien schön Kiss-a-like ausfallen. "Should Have Known Better" dagegen verbreitet mit seinen Beatles-meet-The Police-Harmonien wieder gute Laune (sogar der Gesang klingt hier wie John Lennon), die aber in "Tell Me Again" ein wenig flöten geht, da hier erneut keine Überraschungseffekte entstehen und die Melodien voraussehbar dahinleiern - zumindest bis zum klasse zweistimmigen Solo. Abschließend setzt Vincent mit "Controlled Insanity" ein letztes Ausrufungszeichen: teilweise noch mal mit ordentlich Speed, aber größtenteils sphärisch, Foreigner-schwanger und durchsetzt mit unzähligen irren Gitarrenlicks.
Ein paar wenige Ausfälle sind zu verzeichnen und mit einem höheren Budget hätte der Gesamtsound vielleicht mit einem entsprechend höheren Grad an Druck ausgestattet werden können. Aber Respekt vor der überraschenden Leistung in allen Fachbereichen. Mehr als zwei Drittel der Songs machen Laune und mit "Why?", "Something About You" und vor allem dem herausragenden "Carry On" sind Vincent Stücke, die man gehört haben sollte, gelungen. Grund genug dem Self-Made-Man knappe fünf Punkte zu verleihen. Well done! Und vor allem: Weitermachen!!

Fuxx

5 von 6 Punkten

Zur Übersicht
Zur Hauptseite

Weitere Berichte und Infos
Weitere Reviews
Nächstes Review: Forcentury - Vanguard
Vorheriges Review: Tragik - And We All Turn To Dust

© www.heavyhardes.de