Review
Baroness - The Blue Record
Ein viel versprechendes Cover ziert das vierte Album von Baroness: Von einem opulenten Büffet umwirbelte Rubensfrauen aalen sich in einer blauen Gegend. Passend dazu nennt sich das vierte Werk des 2003 in den USA entstandenen Quartetts dann auch Blue Record.
Nachdem die Platte von Relapse kommt, kann man auch mit einer Überraschung rechnen und in der Tat, die Blaue ist ein vielseitiges Werk, das gekonnt mächtige Gitarrenwände aus dem Stoner-Bereich mit an die Siebziger erinnernden Instrumentalparts und Mastodonscher Brüllwürfeligkeit verbindet. Zugleich enthält Blue Record auch starke Melodien, so gesehen im Opener "The Sweetest Curse", wo Chöre und Geplärr sich tummeln und es nur so kracht und scheppert. Besonders die Gitarrenläufe weisen immer wieder starke Parallelen zu den Labelkollegen von Mastodon und auch Burst auf, obgleich Baroness keine Kopisten sind, sondern Anleihen bis hin zum Postcore interessant und den Ohren schmeichelnd zusammenkloppen und damit sowohl zum Mitschmachten, als auch zum Mitgrölen ("Jake Leg") einladen. Immer wieder gibt es auch ruhige Zwischenspiele, Oasen des akustischen Kaviarschlürfens, so gehört im langen Vorspiel von "Swollen And Halo". Atmosphärisch ganz große Klasse ist diese Abwechslung, die wir hier finden.
Baroness halten die Balance zwischen diesen Polen auf ihrem spät gewürdigten Werk wirklich gut. Ich bin schon aufs Gelbe Album gespannt und kann nur hoffen, dass Baroness noch das gesamte Farbspektrum inklusive Helllilablassblau abdecken.
Fab