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Atmosfear - Zenith

Atmosfear - Zenith
Stil: Progressive Rock/Metal
VÖ: 17. November 2009
Zeit: 71:30
Label: Progrock Records
Homepage: www.atmosfear.net

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Neues aus der Hansestadt mit Kiez, Michel und natürlich dem HSV oder den St. Pauli-Kickern vom Millerntor. Worum geht es? Hamburg im hohen Norden unserer Republik, welche auch die Heimatstadt der fünf Herren von Atmosfear ist, die nach dem selbst betiteltem Debüt (1997) und Inside The Atmosphere (2003) endlich mit einem neuen Album aus den Hufen kommen. Das Warten hat sich gelohnt, soviel kann vorweg bereits gesagt werden. Zeit mitbringen ist aber angesagt.

Nach dem kurzen Intro "Beginning" steigen die Burschen mit getragenem Riffing in "Loss Of Hope" ein. Neben der feinen Instrumentierung ist Sänger Oliver Wulff der ganz große Pluspunkt. Die Melodieführung, sein Timbre und absolut passende Gesangslinien lassen jeden Progressive Metal-Freund im Dreieck springen. Trotz der knappen acht Minuten besitzt das Stück Wiedererkennungswert, die wenigen Breaks setzen das i-Tüpfelchen. Dazu noch ein astreines Solo auf der Sechssaitigen von Boris Stepanow und alles ist in proggender Butter. "Generations" spannt geschickt den Bogen zwischen ruhigen teils sakralen Momenten und durchdringenden fetzigen Anteilen. Oliver packt dazu kurzzeitig fieses "Growling" aus, ohne einem Corpsegrinder wirklich Konkurrenz zu machen. Darum geht es ja auch nicht. Es geht um Prog Metal, der sich hin zum Prog Rock wendet, aber nie in wirre Jamorgien mündet, wo sich mancher Konsument mit Grausen abwendet.

Der Fünfer schafft es, seine Musik ohne den verkopften Technikfirlefanz neuerer Dream Theater oder schwer verdauliche Quer-Kost wie Indukti zu bemühen. Da wird kein Sologedudel bis zum Abwinken getrieben, da müssen nicht vierzig Melodien gleichzeitig abgefackelt werden. Nein, der Song alleine zieht die Aufmerksamkeit auf sich und lässt den gebannten Hörer so schnell nicht mehr los. Das ist Prog, der auch Nicht-Proggies begeistern könnte. Melodische Musik, die zum Träumen einlädt, reisend zum Zenith mit der kompletten Band. Dass ein Stück wie das epochale vierteilige "Spiral Of Pain" mehr als 23 Minuten dauert, passt dabei ins stimmige mannigfaltige Gesamtbild einer doch homogenen Scheibe. Trotz der langen Spielzeit bleibt festzuhalten, dass jeder Song die für sich geeignete Dauer erhält, um sich vollends entfalten zu können.

Wer sich eine Mischung aus Arena und nicht so harten Evergrey vorstellen oder Bands wie Anyone's Daughter und Umphrey's Mcghee etwas abgewinnen kann, der sollte sich schleunigst das Album holen. Er wird mit zeitloser transparenter Musik in einwandfreiem Soundgewand ohne steriles keimfreies Eingreifen vom Soundboard beglückt. Proglunatics müssen auf alle Fälle reinhören, der Ottonormalrocker mit Sinn für Melodien mit Hirn darf aber seine Öhrchen ebenso in Stellung bringen, denn trotz der guten 70 Minuten wird das Scheibchen nie langweilig. Großes Audiokino ohne Effekthascherei ist angesagt.

Siebi

5 von 6 Punkten

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