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Orden Ogan - Easton Hope

Orden Ogan - Easton Hope
Stil: Melodic Power Metal
VÖ: 22. Januar 2010
Zeit: 64:55
Label: AFM Records
Homepage: -

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Verursacht durch den riesigen Presserummel, der gerade um Orden Ogan getrieben wird, ist meine Erwartungshaltung an deren neues Album natürlich fast unendlich groß. Als die einzig wahren Nachfolger von Blind Guardian werden sie angepriesen! Wahrlich große Fußstapfen, in die da getreten werden will. Den Hörer erwartet auf Easton Hope dementsprechend auch genau das, was er von einer neuen Blind Guardian-Scheibe erhoffen würde: flächige Keyboards, gefühlt 100-stimmige Chöre, Zwischenteile, die mehrere Minuten andauern können, und nicht zu vergessen, Hymnen mit gnadenlos plakativen Refrains. Dem Blind Guardian-Fan sollte der Stoff tatsächlich wie Öl die Kehle herunterlaufen, da habe ich keine Zweifel. Aber auch andere sollten dem Teil mal Gehör schenken, denn wie so oft gibt es auf dieser Scheibe noch mehr zu entdecken.

Hat man sich durch das theatralische Intro (auch ein Muss in dieser Stilrichtung) gearbeitet, erwartet einen schon beim Opener "Nobody Leaves" überraschend heavy gestaltetes Power-Metal-Riffing mit einem voluminösen Doublebass-Teppich, welches sehr an die Highspeed-Hymnen von Dragonforce erinnert. Wie es sich für symphonische Bombastgeschichten gehört, sprengen auch hier fast alle Songs locker die Sechs-Minuten-Grenze, ohne dabei aber langatmig oder öde zu werden. Verspielte Zwischenteile und gezielt eingestreute Melodiebögen auf der Gesangsebene machen Easton Hope zu einem kurzweiligen Erlebnis. Daneben wird auch die nötige Härte nicht vernachlässigt. Einer der beiden Sänger bringt ein raues Organ mit ein, welches dem von Morgana Lefays Charles Rytkönen grob ähnelt, und darf sich, wie beispielsweise im Titelsong "Easton Hope", des Öfteren über thrashigen Stakkato-Riff-Gewittern austoben. Dies ist definitiv ein Gewinn für die erhabenen Power-Metal-Hymnen, die sich spätestens zum Refrain hin immer wieder in gefällige Mitsingnummern verwandeln. Wird es balladesk wie bei dem melancholischen Stück "Requiem", wird man in einen Filmsoundtrack katapultiert, der auch einem letzten Einhorn gut stehen könnte.

Vorwerfen könnte man Orden Ogan, dass sie mit den ausufernden Weisen nie wirklich auf den Punkt kommen und somit viele geniale Melodien und Ideen einfach in der schieren Masse des dargebotenen Materials untergehen. Wobei dies ein Jammern auf recht hohem Niveau ist, denn was Orden Ogan hier an Abwechslungsreichtum, Bombast und songwriterischem Können vorgelegt haben, das soll ihnen erstmal jemand nachmachen. Klar, wer noch nie auf Chöre und mit allerlei Instrumentarium unterlegte Bombastrefrains gestanden hat, dem wird auch Easton Hope nicht taugen. Bei allen anderen wird diese CD den Player wohl etwas länger blockieren.

Sebbes

5 von 6 Punkten

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