Review

Deutscher Crossover mit kritischen Texten, hm, nicht unbedingt was Neues, aber wenn es gut gemacht ist. Also schnapp ich mir das Debut "Glas" der Göttinger Herzer und auf den ersten Blick hört sich das Gerät auch ganz nett an. Gute eingängige Refrains, kritische, nicht zu sehr abgedroschene Texte und ne fette Produktion. Songs wie "findelkind", "jetzt sind wir da" und "meilenweit" gehen auch gleich ins Ohr und bohren sich dort fest.
Also alles gut ? Leider nicht ganz, denn bei einigen Songs meint der Sänger, daß er zusätzlich zu seinem guten Gesang rappen müßte, und das macht leider sehr viel kaputt, da es einfach austauschbar und nervig klingt. Wenn ich zum Beispiel den Song "seifenblase" höre, muß ich sofort an Megaherz denken und der Rapgesang geht mir einfach nur auf den Sack. Schade eigentlich, denn die meisten Refrains sind überdurchschnittlich gut und es steckt ein großes Potential in der Band, da man wirklich versucht NICHT austauschbar zu klingen. Allerdings muß man eingestehen, daß gewisse Ähnlichkeiten zu Bands wie Oomph!, Megaherz oder den Guano Apes einfach vorhanden sind. Aber das macht ja nichts, denn so kann ich den Fans der gerade genannten Bands empfehlen, mal in diese Scheibe reinzuhören.
Knallharte Metalfans brauchen diese Scheibe aber gar nicht erst anzufassen, den dafür ist die Scheibe einfach zu "raplastig" und zu "soft".
Auf jeden Fall kann man gespannt sein, was aus dieser Band wird. Wenn man es schaffen sollte, den Songs noch etwas mehr einen eigenen Stempel aufzudrücken und vielleicht den Rap wegläßt oder einen zweiten Sänger (Rapper) einstellt könnte das vielleicht was Größeres werden.
Dieses Mal muß ich aber leider noch "nur" eine 3 geben, da diese Scheibe für die Allgemeinheit einfach zu unausgegohren ist, und sich selbst ein bisserl limitiert.

Thorsten

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