Review
Bliss - 3 Seconds Before * 21 Grams After
"He was a skater boy, she said see you later boy, he wasn't good enough for her." Einmal vom Pop-Püppchen Avril Lavigne abgewiesen, nahm er sein Skateboard, rollte in den Sonnenuntergang und... fiel arg auf die Fresse. So könnte die Vorgeschichte zum Cover der Franzosen Bliss ausgesehen haben, deren Mucke aber irgendwie nicht ganz zum Boarder-Look der Band passen will, spielt das Trio doch eine Indie Rock-Version, die in den Fugen zwischen Incubus, Chevelle und The Used anzusiedeln wäre.
Auf dem Debut 3 Seconds Before * 21 Grams After sind zwölf Nummern zu finden, die zunächst einmal von Stephane Buriez erstklassig produziert wurden. Wirklich Spektakuläres muss man allerdings mit der Lupe suchen. Vielleicht das an Muse und Bush erinnernde "Perfect Time", der zum lustigen Auf und Nieder-Springen einladende Rocker "Chocolate Box" und das interessant arrangierte, ein wenig Weezer zitierende "Tantalus Child" können bisweilen höheren (eher mittleren) Ansprüchen gerecht werden. Glücklicherweise findet sich am Ende des Albums noch der Song "Bullet For Christmas" wieder, der durch gelungene Melodieführung heraus sticht. Ansonsten herrscht MTV-Einheitsbrei der Sorte, die man nicht mehr hören kann und deswegen schnell wieder vergisst. Kaum Eigenständigkeit, eine Stimme, deren Wiedererkennungswert zu einer runden Null tendiert und nur durch den Akzent Spuren hinterlässt und Songs der Marke "Time To Run", "One More Star" oder "Enough", in denen kompositorischer Einfallsreichtum in Minuskeln geschrieben wird. Da noch lieber "Losing Grip" oder "My Happy Ending" von Fräulein Avril Ramona Lavigne Whibley, was eigentlich schon alles sagt.
Fuxx