Review
Sober Truth - Outta Hell
Es ist noch gar nicht so lange her, da standen Sober Truth mit ihrem Debüt in den Startlöchern, gut ein Jahr später tauchen die Jungs wieder mit einem neuen Album im Gepäck auf.
Sober Truth bezeichnen sich selbst als Ab-geht-die-Post-Heavy-Metal-Band, was man nach Genuss von Outta Hell überwiegend so stehen lassen kann. Die Band hat an ihren auf Riven noch vorhandenen Schwächen gearbeitet. Gesanglich konnte man sich vor allem im cleanen Bereich massiv steigern und bandbreitentechnisch noch eine Schippe drauflegen. So bekommt man neben klassischem Metal-Gesang auch moderneren und gar gothicartige Vocals zu hören. Auch in Punkto Songwriting konnten sich die Nordrhein-Westfalen verbessern, die Songs sind länger ausgefallen als auf Riven, deswegen aber nicht langweilig oder ausufernd. Der Titeltrack kommt mit leichtem oldschool Flair daher, erinnert mich teilweise an eine Mischung aus Grave Digger und Rage, "My Life" dagegen wartet teilweise mit den oben genannten Gothic beeinflussten Vocals auf und weist einige Dearly Beheaded bzw. Grip Inc.-Einflüsse auf. "Leave Me Alone" bedienent ebenfalls eher die Thrash-Fraktion, während bei "Future Lies" oder "Soulless" der Fokus mehr auf moderne Klänge gelegt wurde.
Im letzten Drittel geht der Band aber etwas die Puste aus, die Songs sind nicht mehr so zwingend wie noch zu Beginn oder in der Mitte und mit "Victim" hat sich ein sehr gewöhnungsbedürftiger Song eingeschlichen, dessen Refrain man erstmal verarbeiten muss.
Trotz dieser "Unzulänglichkeiten" muss man Sober Truth attestieren, sich von Riven zu Outta Hell gesteigert zu haben. Sober Truth bedienen dabei ein recht breites Spektrum an musikalischen Geschmäckern, ohne verkrampft zu wirken. Outta Hell ist kommt locker aus den Boxen und zeigt eine Band, die mit Hingabe bei der Sache ist.
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