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State Of Rock - A Point Of Destiny

State Of Rock - A Point Of Destiny
Stil: Classic Rock, Hard Rock
VÖ: 29. Januar 2010
Zeit: 46:10
Label: Metal Heaven
Homepage: www.stateofrock.net

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Einen "Künstlerstaat" als gesellschaftliches Gegen-Modell zu errichten, in dem die Individuen, erzogen nach ästhetischen Prämissen, freiheitlich und in wechselseitiger Toleranz gegenüber einander lebten, stellt eine jener Utopien in der Kunst dar, die von Schiller über Stefan George, die Expressionisten, etc., bis heute immer mal wieder aufblitzt. Ob nun die Mucke von State Of Rock ein geeignetes Medium darstellt, dieser Vision ein Stück weit näher zu kommen, ist zumindest eine kurze Untersuchung wert. State Of Rock präsentieren sich uns als ein neues Classic Rock-Project der ehemaligen Frontline-Musiker Hutch Bauer (Bass), Robby Böbel (Git.) und Rami Ali (Drums), für das ex-Shy-/ex-TNT-Vocalist Tony Mills verpflichtet werden konnte und das uns Anfang dieses Jahres mit dem Album A Point of Destiny akustisch erreichen wird.
Den Anfang macht dabei der Hard Rocker "Black & Blue", der im Midtempo mit einer gehörigen Portion Ohrwurm-Potential aufwartet. Getragen von Hammond-Begleit-Akkorden und angeschoben vom geschulten Spiel Böbels gelingt so der Einstieg und State Of Rock reihen sich irgendwo zwischen Shok Paris, den 80er-Whitesnake und Y&T ein. Mit "Without My Love" setzen die Jungs den eingeschlagenen Weg gemächlichen Schrittes fort und bewegen sich dabei in von Meniketti und Co. ausgetretenen Bahnen. Nix wirklich Neues, aber jederzeit gespickt mit feinen Melodiebögen und kompositorisch, dem Hard Rock/Classic Rock-Genre entsprechend, auf hohem Niveau. Mills' Stimme macht sich dabei fast ausschließlich in oberen Höhenlagen breit, wo Paul Rodgers (Bad Company) oder auch Rik Emmett (Triumph) thronen, und liefert erwartungsgemäß einen über alle Zweifel erhabenen Job ab, bei dem sich jedoch der ein oder andere an der Intonations-Rutscherei und dem Verzicht darauf, sein ganzes gesangliches Repertoire zu präsentieren, eventuell stören könnte. Leider bringt "Heartless Dreamer" im Vergleich zu den beiden vorherigen Stücken kaum Abwechslung ins Spiel, wenn auch das Hitpotential erneut recht hoch anzusiedeln ist. Drei Songs im nahezu gleichen Format und ähnliche Melodien lassen Monotonie-Gefahr heraufziehen.
Spannender wird es dagegen in der Halb-Ballade "Don't Make Me Cry", in der das Quartett einen recht emotionalen Ritt, etwa im Stile von Whitesnakes "Cryin' In The Rain", anbietet, bevor sich in "Hanging In The Balance" einer der stärksten Songs von A Point Of Destiny aus den Boxen windet. Viel Foreigner und auch Magnum-Anleihen ergießen sich da ins Ohr des geneigten Hörers. Richtig geiler Hard Rock, so wie er gespielt werden sollte - aufgemotzt mit erstklassigen Gitarren-Soli und Def Leppard-Background-Chören. Mit "Freedom" wird es, was die lyrische Ausgestaltung betrifft, ein wenig seicht - könnte aber von der Aussage her im Zeichen des oben erwähnten State Of Rock stehen - die Melodien fräsen sich allerdings zum wiederholten Male in die dafür vorgesehenen Gehörgänge und ein feiner Mittelpart, in dem Solo und Mills' Organ den Song ein wenig durchschütteln, machen "Freedom" trotzdem zum Gewinner. Spätestens mit "Count Me Out" stellt sich nun aber ein auf dem Wege zur ästhetischen Perfektion so wohl nicht intendierter "Häh? Hatten wir den Song nich' schomal?"-Effekt ein. Zu sehr ähneln sich mittlerweile Arrangements, Songaufbau und Melodieführung mit dem bisher Gehörten. Mit dem Titeltrack, der durchaus als Referenz-Stück für das Schaffen der vier herhalten kann, gelingt es State Of Rock teilweise dieser Falle zu entwischen und auch der straighte Riffrocker "Friction" bietet zwar die ein oder andere neue Nuance, bleibt aber als Einzelstück hinter dem Gros auf A Point Of Destiny zurück, da die Melodien hier nicht so ganz zünden wollen. Da nimmt es sich doch recht erfreulich aus, dass der Band mit "Somewhere" abschließend noch eine echte Hymne gelungen ist, in der ähnlich wie im Titletrack alle Facetten des State Of Rock noch mal in gesteigerter Form zur Entfaltung kommen. Will heißen: superbe Gitarren-Soli, Harmonie-Chöre, klassische Arrangements und ein starker Sänger.
Alles in allem kann A Point Of Destiny als Nebenbei-Lektüre zur Ausbildung des "Künstlerstaats" jedenfalls ganz gute Dienste leisten. Vorausgesetzt man steht auf klassischen Hard Rock! Als einzelne sind fast alle Nummern als gelungen einzustufen, als Ganzes krankt das Album jedoch an fehlender Abwechslung. Der ein oder andere Uptempo-Rocker hätte der Scheibe wohl getan. Wer jedoch Whitesnake, Y&T oder Bad Company zu seinen Faves zählt, kann hier bedenkenlos zugreifen.

Fuxx

4 von 6 Punkten

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