Review
OSC Olaf-Seider-Coincidence - Zeitenwandel
VÖ: 17. Juli 2009
Zeit: 68:13
Label: Danse Macabre Records
Homepage: www.olaf-seider-coincidence.de
Der Name Olaf Seider dürfte wohl den wenigsten bekannt sein. Doch ein Blick ins weltweite Netz der Informationen bringt ans Tageslicht, dass Olaf Seider schon seit Jahren in der Medienbranche tätig ist, sich jedoch überwiegend im Hintergrund aufhält. Sei es als Videodesigner für die Werbe-Branche oder als Künstler bei diversen CD-Produktionen (allerdings unter verschiedenen Pseudonymen), überall lassen sich Spuren des Herrn Seider finden.
Nun hat ihn jedoch das Verlangen gepackt, seine eigenen musikalischen Visionen umzusetzen und zu veröffentlichen, heraus gekommen ist somit das Album Zeitenwandel, das beim Label Danse Macabre (Bruno Kramm) ein Dach über dem Kopf gefunden hat. Zeitenwandel bietet eine Mischung aus Dark Wave, Industrial, EBM und teilweise auch Noise. Nach dem gesprochenen Intro "Der Tagesablauf" erklingen harsche Industrial-Klänge, die sich an der Grenze zum Noise befinden, ein harter Rhythmus bestimmt das Klangbild. Der Titelsong präsentiert sich als angenehm tanzbarer EBM-Song, der mit Sicherheit für rege Bewegung auf den Tanzflächen der einschlägigen Clubs sorgen sollte. Ruhiger und etwas verträumter geht es dann bei "Eisprinzessin" zu Werke, ehe danach das etwas hektisch anmutende "Tiefer" den Hörer wieder aus der Ruhe zurück holt. Der für mich beste Song hört auf den Namen "Glücklich Allein". Ein sehr ruhiger Beginn wiegt den Hörer in Sicherheit, ehe dann ein heftiger Einstieg mit dem gekeiften Refrain die simulierte Sicherheit zerreißt. Von den Vocals her erinnert mich das Stück etwas an "Koprolalie" von Agonoize. Knackige Gitarrenriffs begleiten die Songs "Goldener Käfig" und "Gebundene Arme", halten sich dabei jedoch dezent im Hintergrund. Die Vocals von Olaf Seider sind manchmal ebenfalls dezent eher im Hintergrund gehalten, sind mal verzerrt, mal kräftig, größtenteils "nur" gesprochen und erinnern mich bei "Irgendwann" auch etwas an Samael.
Zeitenwandel ist ein gelungener Einstieg in sein eigenes Projekt und sollte Anhänger der schwarzen Szene durchaus zu gefallen wissen, auch wenn sich über die gesamte Spielzeit hinweg gesehen manche Parts etwas zu sehr in die Länge ziehen und das Album stellenweise somit langatmig erscheinen lassen.