Review
Arcanum (CH) - Control Of Insanity
Rein beim Blick aufs Cover scheint man das hier ganz einfach einsortieren zu vermögen: schwarze Dame, finster auch der Name, noch düsterer der Titel. Also, Gothic, mit Trällergesang, nehmen wir's mal zur Kenntnis.
Aber weit gefehlt: die Eidgenossen von Arcanum servieren eben nicht die mehr als sattsam bekannte Mischung aus Dröhnung und Elfenstimmchen, sondern eher traditionellen Metal, der sich irgendwo an der guten alten melodischen Teutonenschule orientiert. Nach drei Demos (sinnhaft jeweils Demo 2006, Demo 2007 und - ratet mal - Demo 2008 genannt) legen sie nun mit Control Of Insanity ein weiteres eigenfabriziertes Werk mit insgesamt zehn neuen Stücken vor.
Gesanglich sortiert sich Mikroherrin Gabi auch gar nicht bei Tarja und ihren Freundinnen ein, sondern viel mehr bei Bonfire und Jutta Weinhold in den weniger schrägen Momenten. Die ersten drei Nummern präsentieren denn auch durchaus Variation: der Opener "Metal Gods" (ok, Namensgebung eeeetwas unglücklich) kommt langsam, stampfend daher, "Losing Control" liefert dann treibende Melodik, und auch "Free" rockt irgendwo im Mid-Tempo-Bereich. "Wish" beginnt dann doch mit elegischen Klängen, wandelt sich dann aber auch in eine Mischung aus Bollerrhythmus und melodischem Gesang.
So geht das weiter, und immer wieder gibt es feine Refrains und Ideen ("Fears Of Mankind", "Rules"), die das Ganze zu einer durchaus gelungenen Veranstaltung machen. Wenn noch ein wenig mehr Eingängigkeit Einzug hielte, wäre das allerdings nicht von Nachteil.