Review
Since The Day - El Mensajero No Es Importante
VÖ: 07. März 2005
Zeit: 36:59
Label: Bastardized Recordings
Homepage: www.sincetheday.net
Dem Albumtitel nach kommen Since The Day aus Spanien oder Mexiko, in Wahrheit aber stammt die Band aus der Gegend von Siegen, ist also ein deutsches Nachwuchsgewächs, das anno 2001 bei Bastardized Recordings einen Vertrag unterschrieben hat. Danach machte man sich an die Aufnahmen der Split MCD Things You Barely Know, die zusammen mit Songs der isländischen Band SNAFU auf den Markt kam.
Genauso wenig wie der Albumtitel auf die Herkunft der Band schließen lässt, genauso wenige spanische Texte haben Since The Day im Programm, nämlich gar keinen. Nicht dass ich auch nur ein Wort spanisch verstehen würde, deswegen ist es für mich ganz ok, dass sich Sänger Daniel bei seinen Gesangsaktionen auf die englische Sprache verlegt. Der Gesang bietet Metalcore (ist das nun ein Schimpfwort?)-typisch sehr abwechslungreiche Einlagen, emotional und gefühlvoll oder hart und kräftig brüllschreigrowlend, je nach Situation. Beim Songwriting waren Since The Day ebenso um Abwechslung bemüht, die Strukturen sind nicht monoton die selben, und auch der Stilmix, der hier in die Musik einfließt ist hörbar variabel. Hier kommen moderne melodische Elemente genauso zum Einsatz, wie Hardcore oder derbes Geprügel aus der Death oder Black Metal Ecke, wobei die Geschichte durchgehend sehr stark vom schwedischen Death Metal beeinflusst ist.
Dadurch kommt an und für sich keine Langeweile auf, aber den Song fehlt etwas, das sie über's Mittelmaß hinaushebt. Es plätschert halt die meiste Zeit vor sich hin. Klar, einige Stellen bleiben durchaus im Gedächtnis hängen bzw. die ein oder andere Melodie kommt schon mal wieder über die Lippen in Form eines Pfeifens oder Summens zum Vorschein, aber letztendlich reißt mich die vorliegende Scheibe nicht vom Hocker. Das Material ist nicht schlecht und die Leute verstehen ihr Handwerk, aber beim Prädikat "nicht schlecht" kann ich keine Kaufempfehlung aussprechen, dafür gibt es heutzutage einfach zu viele Veröffentlichungen, die auf gleichem oder höherem Niveau stehen. Daran ändert auch die gelungene Produktion aus den Kohlekeller Studios nichts, in denen auch schon Agathodaimon oder Crematory ihre Alben auf Kunststoff gebannt haben. Metalcore-Fans oder Anhänger von Killswitch Engage oder Caliban können trotzdem ein Ohr riskieren.