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Implant For Denial - Otheroot

Implant For Denial - Otheroot
Stil: Post-Hardcore
VÖ: 27. November 2009
Zeit: 49:05
Label: Firefield Records
Homepage: -

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Es muss dem Rezensenten wohl an modernem Kunstverständnis fehlen, um im angepriesenen "künstlerisch wertvollen Coverdesign", in dem Verpixelung in den Stand hoher Kunst gehoben wird, mehr als digitale Künstlichkeit zu erblicken, für die sich immerhin ein European Design Award-Gewinner namens Ovidiu Hrin verantwortlich zeigt. Das 'schiefe Bild' ziert die neueste Scheibe Otheroot der rumänischen Post-Hardcore-Gruppierung Implant for Denial, die ihren Stil als "Stealthrock" anpreisen und anscheinend in ihrer Heimat nicht zuletzt durch politisches Engagement in diversen Bereichen des öffentlichen Lebens und als Support für Megadeth, Soulfly, Clawfinger und Sick Of It All einen überregionalen Bekanntheitsgrad erreicht haben. Allein man fragt sich warum, wieso, weshalb? Denn das gesammelte Liedgut auf der im aufwendigen Digipack gestaltenen Doppel-CD kann weniger dazu dienen, Berechtigungsscheine für besagte Slots an die Herren Octavian "Vita" Horvath (Voc.), Ovidiu "Bulbuc" Takacs (Voc.), Valentin "Freaky" Popescu (Git.), Tazvan "Meshu" Nicov (Git.), Stefan "Pista" Czifrak (Bass) und Adrian "Tzava" Iacob (Drums) auszustellen. Überzeugen kann dabei jedoch die geschliffene und druckvolle Produktion und eigentlich nimmt die erste CD "other" auch einen amtlichen instrumentalen Anfang, indem in "Innerscape" zunächst brachial losgeknüppelt wird, bis, ja bis der Gesang einsetzt, der keinen Deut mehr als gewollt aggressiv daherkommt, wenn Octavian oder wahlweise Ovidiu, denn die beiden schenken sich nix, zu brüllen anfangen und sich einfach nur als falsch und neben der jeweiligen Tonlage herausstellt, wenn es in cleane Bereiche vorzudringen gilt.
Dieses Manko tritt auf dem gesamten Output fortgesetzt in Erscheinung und so verlieren abwechslungsreiche Kompositionen, wie "Messages To Gods", "Nemesis" (akustisch-sphärische Parts treffen auf Brachialgewalt), "Farewell" (das mit reichlich RATM-Anleihen versehen ist), das düster-(fast)jazzige "Herald" (das allerdings Sprechparts enthält, die so eigentlich nicht angeboten werden können - Gangsta-Rap-Verdacht!) oder die an Sepultura angelehnte Nummer "Strike" völlig an Strahl- und Aussagekraft. Den Tiefpunkt bildet in diesem Sinne "Tribute", in dem, um Mr. Dauergrinsen Dieter Bohlen zu zitieren, die Töne reihenweise versemmelt werden. Alle erwähnten Songs sind auf "other" zu finden, plus die Stücke "Pearl", bei dem die Cowboys from Hell in die Stadt reiten und "Target", das noch tiefer im Jazz-Teich fischt und mit weiblichen Gast-Vocals aufwartet. Die beiden letzteren retten die Partie.

CD 2, betitelt "root" beinhaltet größtenteils die gleichen Lieder, allerdings nun in der Landessprache und in anderer Reihenfolge, wodurch zwar eine differente oftmals beklemmend und befremdlich wirkende Atmosphäre kreiert wird, an den dargebotenen stimmlichen (Nicht-)Leistungen ändert sich jedoch nichts.

Da die Gitarren letztlich in fast allen Songs dicke Wände auffahren und das Songwriting als Solches überzeugt, reicht es zu zwei Punkten. Mehr ist allerdings beileibe nicht drin, zu verstimmt im wahrsten Sinne des Wortes wird der Hörer nach dem Konsum von Otheroot entlassen und ein letzter Blick ins Booklet - Quadrate, Quadrate, Quadrate - kann da keineswegs Abhilfe schaffen.

Fuxx

2 von 6 Punkten

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