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Grave Digger - Rheingold

Grave Digger - Rheingold
Stil: Power Metal
VÖ: 26. Mai 2003
Zeit: 44:45
Label: Nuclear Blast
Homepage: www.grave-digger-clan.com

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Ich kenne jemanden der sich über diese Veröffentlichung nicht sonderlich freuen dürfte. Dieser Mensch, von seinen deutschen Fans auch liebevoll "Mayonese" genannt, dürfte sich angesichts der Tatsache, dass ihm der Boltendahl in der Vertonung Richard Wagners zuvorgekommen ist, vor Zorn den Kopf gegen die Wand seiner wahrmetallischen Luxus-Eingeborenenhöhle schlagen, und tobend seinem Tieftöner den neu aufgezogenen Saitensatz herrausreissen.
Der erste Blick auf die Tracklist stellt dann auch klar, dass der Boltendahl seinen Manowar Kollegen auf ganzer Linie den Kampf angesagt hat. Mit Songtiteln wie "Sword", "Dragon", "Valhalla" oder "Maidens Of War" scheut man sich nicht jegliches Klischee auszugraben, das jemals im Kontext zu Wahrmetall stand.
Ehrensache, dass das Album nach dem Intro "The Ring" mit der 3000. Variation des Painkiller Riffs startet, das dann später inflationärerweise nochmal auf dem Track "Liar" Verwendung findet.
Was sich hier bis jetzt wie ein Verriss liest, ist als Liebeserklärung zu verstehen. Alibimässig ins Nibelungenkonzept gepackt, dominiert trotz der Thematik, und dem ein oder anderen Wagner Zitat das volle Brett. Da wird die Doublebase durchgetreten, Chöre geschmettert, Priest Riffs verbraten, die eigene Diskographie zitiert, und auf der Gitarre soliert, dass es einem Nostalgiker wie mir die Tränen in die Augen treibt. Chris Boltendahl kann immer noch nicht singen, schreit dafür wieder in den hohen Lagen mit seiner hysterischen Gurgelstimme, die wir alle so lieben wenn wir uns mit nem Horn Met zu "Knights Of The Cross" in den Armen liegen und "Murder, Murder!" gröhlen.
Einen vergleichbaren Mitgröhler gibt es auf "Rheingold" mit oben schon erwähntem "Valhalla". Der Song besitzt einen ähnlichen Drive wie "Scotland Unite" vom "Tunes Of War" Album, und dürfte live der Reisser schlechthin werden. Überhaupt haben die Jungs, trotz der Trennung von Ex-Gitarrist und Songwriter Uwe Lulis, einen grossen Schritt zurück in ihre jüngere Vergangenheit gemacht, und klingen weit mehr nach "Tunes Of War", als nach dem düsteren "The Grave Digger".
Vor einigen Jahren wäre mir diese Scheibe die volle Punktzahl wert gewesen, aber die Abnutzungserscheinungen und das fehlen jeglicher Überraschungsmomente nagen nicht unerheblich an "Rheingold". Fünf Punkte für ein grundsolides, urtypisches Grave Digger Album.

Andi

5 von 6 Punkten

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