Review
Soilwork - Stabbing The Drama
VÖ: 28. Februar 2005
Zeit: 42:44
Label: Nuclear Blast
Homepage: www.soilwork.org
In schöner Regelmäßigkeit machen die Schweden mit neuen Alben von sich hören. Zwei Jahre nach Figure Number Five folgt nun mit Stabbing The Drama der nächste Hammer aus dem hohen Norden. Und Hölle auch - der hat es wahrlich in sich. War mir nach den ersten Durchläufen höchsten ein "Ganz nett" zu entlocken, muss ich nun zugeben, dass dieses Teil hier in Sachen Melodic Death der Göteborger Bauart das momentane Non-Plus-Ultra ist.
Experimentierfreudiger, dreckiger, brachialer - das sind Soilwork 2005. Hat man mit Figure Number Five noch versucht massenkompatibel zu klingen und in tiefen Spuren hinter In Flames her zu dackeln, geht es nun voll auf die Zwölf. Das soll aber nicht heißen, dass es zu radikalen Soundveränderungen gekommen ist. Nein, der melodische, fett groovende Schwedentod mit seiner Mischung aus gegrowlten und cleanen Passagen beherrscht immer noch das Klangbild. Dafür hat man sämtliche Anbiederungs- und Nachahmungsversuche eingestellt und sich stattdessen darauf konzentriert den eigenen Stil weiter zu entwickeln. Festzuhalten bleibt, dass Sänger Björn "Speed" Strid in den letzten beiden Jahren an seiner Stimme gearbeitet und seinen Gesang stark verbessert hat. Growls, normale Vocals und cleaner Gesang werden auf einem gleich hohen Level präsentiert und geben den Songs ein fast einzigartiges Gesicht. Die Gitarristen Peter und Ola schaukeln sich ein ums andere Mal zu Höchstleistungen empor und werfen mit fetten Riffs, Tempi- und Beatwechseln sowie eingängigen Melodielinien nur so um sich und die Rhythmusmannschaft um Basser Ole und Drummer Dirk Verbeuren (ehemals Scarve) erzeugt den nötigen Druck in der Magengegend. Beim Songwriting setzt man auf die gewohnte Mischung aus Stakkato-Riff getriebenen Krachern ("Blind Eye Halo", "Weapon Of Vanity" oder "Stalemate") und groovigen Nummern ("Observation Slave", "The Crestfallen"). Bei Letzteren wird aber - wie schon erwähnt - wesentlich aggressiver zu Werke gegangen, als auf den letzten Alben. Das Gespür für Ohrwürmer ist dem Schwedenfünfer dabei aber Gott sei Dank nicht verloren gegangen. Betrachtet man die elf Songs des Albums (das Digi kommt mit einem Bonustrack) findet man keinen einzigen Ausfall.
Nach den anfänglichen Zweifeln, die ich hegte, muss ich nun zugeben, dass Soilwork es wirklich geschafft hat sich weiter zu entwickeln und Stagnation für die Band ein Fremdwort ist. Mit diesem Album wurde ein neuer Meilenstein des Melodic Death Metals gesetzt und das bisherige Aushängeschild des Göteborg Sounds muss stark aufpassen hier nicht den Anschluss zu verlieren...
JR
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