Review
3 (Three) - Revisions
Revisions nennt sich das sechste Album der Woodstocker Prog-Rocker Three. Gegründet Anfang der Neunzigerjahre hat die Band allen Anlass einen Blick zurück zu werfen, zumal sie ihre Musik als stets im Wandel begriffen sieht. Revisions ist also kein ganz neues Album, sondern enthält Neuaufnahmen älterer Songs, die teilweise auf Alben enthalten waren, teilweise bisher nur als Live-Bootleg kursierten. Die Musik von Three weist nicht nur Ähnlichkeiten zu Porcupine Tree auf, sondern auch zu Coheed And Cambria. Deren ehemaliger Drummer Joshua Eppard war nämlich nicht nur Gründungsmitglied von 3, wie sich Three lange Zeit nannten, sondern ist auch der Bruder von Three-Sänger Joey Eppard. Three spielen in seinen Grundstrukturen sehr eingängigen, oft poppigen Progressive Rock, der sich durch einen enormen Detailreichtum und eine große Experimentierfreude auszeichnet. Und durch Eppards vielseitige Stimme, die den Songs den letzten Schliff verleiht und einen ganz besonderen Reiz ausübt. Die rockigen Hits "Why" und "Rabid Animals", ruhigere, hypnotische Songs wie "Halloween" und "Fable" oder "The Game" würden ohne seine Stimme kaum so gut funktionieren, die mit Leichtigkeit kraftvoll anschwillt, im nächsten Augenblick völlig ruhig werden kann und permanent einen feinen Hauch Melancholie mit sich trägt. Eine Melancholie, die sich durchs ganze Album zieht, dem zwei, drei rockigere Lieder gut zu Gesicht gestanden hätten. Three gehen für meinen Geschmack leider manchmal etwas zu catchy zu Werke. "The Better Half Of Me" ist nicht nur wegen des an Weezer erinnernden Gesangs etwas zahnlos, sondern auch insgesamt zu sehr auf sanft gebürstet. Einige Songs zünden deshalb auch nach vielen Anläufen einfach nicht.
Ein Album voller Gegensätze: die Hälfte der Songs ist überragend gut, die andere etwas zu zahm, was in Folge des Kontrasts noch deutlicher wird. Three haben ein tendenziell gigantisches Album aufgenommen.
Fab