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Gunfire 76 - Casualities & Tragedies

Gunfire 76 - Casualities & Tragedies
Stil: Glamrock
VÖ: 06. Oktober 2009
Zeit: 43:00
Label: Wednesday 13 LLC
Homepage: -

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Ja der Erfolg schafft Freiheiten. So im Falle des Herren Wednesday 13, der bekanntermaßen nicht nur mit seiner Stammcombo versucht, kleinen Kindern auf dem gothischen Weg das Fürchten zu lehren, sondern auch mit den Frankenstein Drag Queens und dem lustigen Rüpelhaufen der Murderdolls die ein oder andere Bühne mit dazugehöriger Stadt unsicher macht. Nach dem Motto "Öfter mal was Neues" feuert der Tattoo-Liebhaber diesen Herbst eine neue Salve aus seinem künstlerischen Facettenreichtum unters Volk, die den Namen Casualities & Tragedies trägt und unter dem Banner Gunfire 76 firmiert. Die Zahl darf eventuell als Hinweis auf die Ära verstanden werden, aus der sich Wednesday ausgiebig bedient und unverfälschter Glamrock seine größten Erfolge feierte. Hat man das Bild vom Meister selbst vor Augen, hält man ihn ohnehin zuvorderst für einen Glam- beziehungsweise Sleaze-Puristen, so dass zumindest Optik und Mucke auf Casualities & Tragedies einheitlich in die gleiche Richtung verweisen.
Den Startschuss liefert dabei der recht simple Rocker "Let's Kill The Hero", der ganz, ganz nah am angestammten Terrain von Hardcore Superstar seine Wurzeln schlägt, so dass pessimistische Befürchtungen aufkommen, die Scheibe könnte sich im Folgenden in Irrelevanz ergehen. Falsch gewickelt. Denn schon im Titletrack gibt sich Gunfire 76 zur Gänze der Feier der späten Siebziger und frühen Achtziger hin und besticht durch Andy McCoy-Rock n' Roll-Gitarren-Licks und reichlich Straßencharme.
"Nothing's All I Need" basiert auf der forcierten Version des Main-Riffs von "Sweat Jane" (Velvet Underground) und hält die Party, einmal in Gang gebracht, locker aus der Hüfte am Laufen, was im gleichen Maße für "Los Angel-Less" gelten kann, wobei der Akzent hier ein paar Jährchen nach vorne verschoben wird (vielleicht in Richtung der in den frühen Achtzigern aktiven Roxx Gang - wer auch immer die noch kennt...), allgemein das Dilemma unerfüllter Wünsche und Träume in der Stadt der Engel beklagt und dabei zum Mitsingen oder wahlweise -lärmen eingeladen wird. Und so stellt sich der willkommene Effekt ein, dass die Scheibe immer mehr Gefallen findet, vor allem da hier Spaß, Spielfreude und Good Time-Rock in Capitalis-Schrift gefasst werden - Rock n' Roll eben - pur - wie darauf er in "Rocket To Nowhere" zelebriert wird.
Im Falle von "Something For The Suffering" erscheint mir die Anleihe dann allerdings ein wenig zu frech. Das Riff von Alice Coopers "Eighteen" nur um einen Akkordwechsel zu verändern und daraus einen Song zu basteln zeugt nicht gerade von artistischem Einfallsreichtum. Nach diesem kurzen Fauxpas wird aber wieder in "One More Reason To Hate You" weitergeballert - dieses zwar in bester Hanoi Rocks-Manier aber ohne unerwünschte Klon-Effekte (ein noch vorzüglicheres Vergleichsobjekt wäre Michael Monroes und Sam Yaffas ehemalige Intermezzo-Band Demolition 23., aber aller Wahrscheinlichkeit nach wird deren einziges Album, das den Bandnamen trägt, nur den Wenigsten geläufig sein.). Im Anschluss daran atmet "Tell You Like It Is" ein wenig Blues- und Bikerrock-Spirit, kommt aber kaum auf den Punkt, bevor "What Did You Expect" straight auf den Opener des Albums rückverweist und somit die Frage in den Raum stellt "Isch des von Hartkoa Superschtar?"
Die letzten beiden Tracks machen dagegen mit viel Kickass-Attitude, leicht zu memorierenden Refrains, im Fall von "Back To The Gutter" sogar einem Sax-Solo ("Ha noi...") und bei "Get Me Through The Night" im gedrosselten Tempo mit honigsüßen Melodien viel, viel Laune.
Würde Herr Wednesday Gunfire 76 in Zukunft mehr Aufmerksamkeit widmen, und das hieße den Songs ein Plus an Eigenkreativität zuschießen, könnte sich daraus eine im entsprechenden Genre tatsächlich relevante Combo entwickeln lassen. Ein durchaus ordentlicher Anfang wird auf Casualities & Tragedies gemacht. Der Spaßfaktor stimmt, auch wird des Öfteren stilecht gerockrotzt und so darf man gespannt sein, ob das Projekt in Zukunft seine Fortführung erfährt. Zunächst gibt es diese "on the road", zusammen mit Bullets & Octane, deren Bassist Brent Clawson sich für die Produktion von Casualities & Tragedies verantwortlich zeigte. Interessantes Package, das jedoch vorerst nur im Vereinigten Königreich livehaftig zu bestaunen sein wird.

Fuxx

4 von 6 Punkten

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