Review
Los Sin Nombre - Blind Leading Blind
VÖ: 13. November 2009
Zeit: 42:39
Label: Vicisolum Productions
Homepage: www.lossinnombre.se
Nach einem Demo im Jahr der Bandgründung 2004 haben sich die Schweden Los Sin Nombre ordentlich Zeit gelassen für ihr Debut-Album, das Ende 2009 nun via ViciSolum Productions unters Volk gebracht wird. Blind Leading Blind heißt das gute Stück, das schon nach den ersten Minuten eine enge Verwandtschaft zu Top-Sellern der Marke In Flames, Killswitch Engage, Caliban und all den anderen gegenwärtig so beliebten Kapellen erkennen lässt. Und locker könnte man an dieser Stelle aus dem Stegreif noch zwei Dutzend andere Bands nennen, die als Schwager, Onkel oder Best Friend der Schweden in Frage kämen.
Wie zu erwarten orientiert sich die Gitarrenarbeit der elf Stücke auf Blind Leading Blind klar am Göteborg-Stil. 'Ne ordentliche Schippe Thrash Metal wurde zusätzlich in den Heizkessel geworfen, damit auch richtig Dampf abgelassen werden kann. Dazu das obligatorische Kreischen, das in diesem Fall besonders eindringlich ausgefallen ist, gelegentlicher Klargesang, dezente Hardcore-Parts und fertig sind elf intensive, kraftstrotzende Lieder in feinster Metalcore-Manier.
Während der 42 Minuten Spielzeit treten Los Sin Nombre zumeist ordentlich aufs Gas, verstehen es aber auch sehr gut, immer wieder ruhige und verspielte Momente einzubauen und so der Eintönigkeit zu entrinnen. Der Song "Enemy" sei hier als gelungenes Beispiel genannt, in dem schiere Metal-Wucht auf fragile Akustikeinschübe und geflüsterte Strophen trifft. Auch die angenehme Akustiknummer "Passing Through", die das letzte Album-Drittel einläutet, tut dem Album an dieser Stelle richtig gut.
Alles schön und gut. Aber unter dem Strich fehlt es dem Silberling doch an zündenden Ideen, die Los Sin Nombre aus der großen Masse artverwandter Bands hervorheben würden. Was bleibt ist ein durchweg solider Einstand. Nicht mehr und auch nicht weniger.
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