Review

Wenn Ex-US-Präse Bush Schorsch gleich zu Beginn auf den Busch klopft, dann geht es musikalisch meist um Prügelmucke mit sozialkritischen Texten. So finden die Wuppertaler Contradiction mit einem Bush-Sample ihren Einstieg in The Essence Of Anger. Ja, richtig, Contradiction, die sich zwischenzeitlich aufgelöst haben sollen, sind doch noch unter uns und überraschen aus dem Nichts mit einem neuen Album. Mit Limited Access fand man ein geeignetes Label, das dem Quartett hoffentlich mehr Support als Armageddon/Wacken Records zugesteht.

Die Drums, hier vor allem die Becken, klingen leider zu steril und sassoesk grausam, dafür schrubben die Gitarren mit aller Gewalt. Frontkreischer Oliver "Koffer" Lux brüllt angepisst wie eh und je auf den Hörer ein. Da zuckt man nicht nur einmal zusammen. Der Knüppel wird über weite Strecken hart und unbarmherzig aus dem Sack geholt. Mit einem Stück wie "Start The Action" kreist der besagte Knüppel etwas frequenzärmer und bietet somit Abwechslung in der instrumentalen Prügelorgie. Die Riffs wissen zu überzeugen. Problem ist aber, dass durch oft fehlende Hooklines nichts mit Nachwirkung hängen bleibt. Erst nach x-maligem Hören stellt sich ein leichter Wiedererkennungswert ein, was aber am fiesen Organ von Koffer liegt.

Ein etwas durchwachsenes Thrash-Album, das wohl nur absolute Genrefans befriedigen dürfte, und leider nicht an den Vorgängern The Warchitect und The Voice Of Hatred kratzen kann. Zum Klassiker fehlen noch zwei bis drei Schippen im Songwriting oben drauf. Das macht man aber mit spielerischem Können und Elan wett. Schön, dass die Jungs wieder am Start sind und hoffentlich bald live den Knüppel aus dem Sack lassen. Bis dahin vertreibt der Fan sich die Zeit eventuell mit The Essence Of Anger oder besser dem starken sowie interessanten Backkatalog.

Siebi

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