Review
Pestilential Shadows - In Memoriam, Ill Omen
Na, das ist ja mal wieder ein finsteres, obgleich sehr schick gestaltetes Cover. Das muss Black Metal sein, oder?
Aber nein, wo denkt ihr hin? Pestilential Shadows spielen natürlich kein schnödes Schwarzmetall, sondern infernalischen "Anti-Human Plague Black Metal". Röaarr! Dessen wesentliche Unterschiede zum vulgären Black Metal sind: eine raue Produktion, hoffnungslose Texte, ein Sänger, der am Mikroständer zu verenden scheint und brutale Stakkatos an Drums und Gitarre. Aha!
Nein, Scherz beiseite. In Memoriam, Ill Omen ist ein recht konservatives, an den Black Metal der Frühneunziger angelehntes Album, von dem Überraschungen nicht zu erwarten sind. Und nach einigen Hördurchgängen ist das auch völlig in Ordnung. Uninnovativ aber keineswegs langweilig prügeln sich die vier Australier, am Gesang Balam von Nazxul, durch acht längere Songs. Vom Beginngewitter "Weapon Against The Sun" bis zum Abschlussgewitter "Bathed In Ashes" geht es Schlag auf Schlag. Ein Mid- bis Uptempokracher jagt den nächsten. Keine Gefangenen, keine Kompromisse. Besonders herauszustellen sind aber das erhabene "With Serpents I Lay" und "Of Loss And Suffering Inherit", in denen verstärkt beinahe verträumte, langsame Passagen vorkommen, sowie das doomige "Ecclesia Moriendi". Immer wieder weckt die Musik Erinnerungen an Darkthrone, Mayhem oder Immortal, ist zugleich aber einen Tick besser produziert als die Originale und daher deutlich angenehmer für die Ohren. Wellness Schwarzmetall klingt aber immer noch anders. In Memoriam, Ill Omen wirkt fast wie eine Hommage an den alten skandinavischen Black Metal und klingt, nach mehrmaligem Hören, so unmodern wie frisch. Durch seine schroffe Erhabenheit und Authentizität hebt sich dieses Album angenehm von der Masse ab.
Fab
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