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Vulcano - Tales From The Black Book

Vulcano - Tales From The Black Book
Stil: Black / Thrash Metal
VÖ: 09. Januar 2009
Zeit: 42:36
Label: I Hate Records
Homepage: vulcano-blackmetal.vilabol.uol.com.br

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Wenn ich das Cover-Artwork und den Titel dieses Albums betrachte, während ich dem finster gesprochenen Prolog lausche, erwarte ich so manches an musikalischer Unterhaltung, aber sicher nicht das, was anschließend durch meine bescheidenen vier Wände scheppert. Vulcano - dieser Name steht für Oldschool Black/Thrash, wie er oldschooliger nicht sein könnte. Diverses von Venom und Sodoms Erstling In The Sign Of Evil könnten für diesen Sound Pate gestanden haben. Und natürlich wurde auch einiges von Slayers Alteisen in den Schmelztiegel geworfen, ehe der Stahl in Form gegossen und gehärtet wurde. Man könnte glatt meinen, Vulcano ließen sich irgendwann Mitte der 80er in Carbonite einfrieren und nun, da die Zeit reif ist, wieder auftauen, um genau da weiter zu machen, wo sie vor 20 Jahren aufgehört hatten.

In der Tat kommt diese Vision der Realität sogar recht nahe. Denn die fünf Brasilianer sind keineswegs eine von vielen Retro-Thrashern, die gegenwärtig invasionsartig den Markt überfallen. Nein, diese Herren, zumindest einige davon, gibt es bereits seit 1981. 1983, also noch vor den Landsleuten Sepultura, brachten sie ihre erste Single auf den Markt und bis 1990 dann vier LPs. Anschließend verschwand die Truppe für 14 Jahre in der Versenkung. Vulcano ist also ein echtes Original und Tales From The Black Book ist ihr fünftes Album, das bereits 2004 auf den brasilianischen Markt gebracht wurde und es fünf Jahre später nun auch nach Europa schafft.

Räudig, rotzig, rockend und rollend kommen die 13 Titel daher. Sänger Angel kotzt die Lyrics geradezu ins Mikro, die Aufnahmequalität entspricht dem Level der guten alten 80er und nahezu jeder Track wurde mit einem abgefahrenen Gitarrensolo veredelt. Nach drei eher unspektakulären Songs nehmen Vulcano mit "From The Black Metal Book" allmählich Fahrt auf. Überhaupt erlebt das Album während der zweiten Hälfte seine stärksten Momente. "Face Of The Terror" glänzt durch wunderbare Leadgitarren, die auch von Testament stammen könnten. "Guerreiros De Sata" ist ein flotter Nackenbrecher in der Schnittmenge zwischen Sodom und Slayer. "The Sign Carved On The Door" sorgt für Gruselfeeling wie einst "Seasons In The Abyss" und baut eine bedrückende Atmosphäre auf. Das folgende "Obscure Soldiers" kommt zum Ausgleich unerwartet melodisch daher, während "Total Destruicao" ausgesprochen punkrockig ausgefallen ist. Am Ende zeigen sich Vulcano noch einmal von einer ganz anderen Seite: das achtminütige Finale "Bestial Insane" liebäugelt mit den Anfangszeiten des Doom Metal und erinnert stark an die alten Celtic Frost.

Tales From The Black Book ist eine ausgesprochen kultige Angelegenheit geworden, die wohl noch kultiger wäre, würde sie nicht so sehr im Trend liegen. Freunde bereits erwähnter Kapellen und solche, die auch noch Bewitched, Deströyer 666, Nifelheim oder Toxic Holocaust in ihrem Regal stehen haben, sind bei Vulcano bestens aufgehoben. Es leben die 80er, sie leben hoch!

Dagger

4 von 6 Punkten

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