Review
Gojira - Terra Incognita (Re-Release)
VÖ: 03. August 2009
Zeit: 50:21
Label: Listenable Records
Homepage: www.gojira-music.com
Ich habe es wieder mal geschafft, eine CD in die Hand zu bekommen, die mein zum Musikspieler umfunktionierter, kleiner PC nur bruchstückhaft wiederzugeben vermag. Hätte man erahnen können, wenn man sich die unauffällige Promo-CD mit dezentem Gojira-Papperl anschaut. Auch der Rest sieht mager aus, ein per Schere zurecht geschnittenes Papierchen - immerhin mit Liedtiteln -, das aber ansonsten wohl nur den Zweck hat, mich auf die eingebrachten Watermarks hinzuweisen.
Nachdem auch keine weiteren Informationen zu Album und Band beiliegen, mache ich mich selbst auf die Suche und muss feststellen, dass wir es mit Terra Incognita mitnichten mit einem neuen Album der französischen Progressiv-Prügelknaben von Gojira zu tun haben. Aber andererseits auch nicht mit dem aktuellen und gleichnamigen Juliette Lewis-Album! Wer da daneben greift, wird sein blaues Wunder erleben... Was dann? Terra Incognita ist ein Rerelease des Gojira-Debütalbums von 2001. Wobei ich, besonders auf Grund des dumpfen Sounds, nicht sicher bin, ob da wirklich noch mal was neu gemischt, geschweige denn neu eingespielt worden ist. Auch die Label-Seite von Listenable Records schweigt sich darüber aus. Was jedoch spendiert wurde, sind drei brauchbare Live-Tracks, und zwar von "Clone", "Love" und "Space Time", sowie ein limitierter Digipack der Neuauflage. Besitzer des Originals brauchen hier definitiv nicht noch einmal zuzugreifen.
Für alle, die erst mit dem Erfolgsalbum The Way Of All Flesh auf Gojira aufmerksam geworden sind, bietet Terra Incognita einen netten Blick in die Vergangenheit der Franzosen. Das Album stürzt mit seiner bedrohlichen Stimmung, den wirren und verfahrenen Songstrukturen, den massiven Riffs und den brutalen Death-Grunts wie ein klanggewaltiger, angsteinflößender Horrorfilm auf den Hörer ein. Besonders das gezielte Spiel mit der Geschwindigkeit, mit der Gojira umgehen wie andere mit der Tonhöhe, veranschaulicht plastisch, dass die Jungs von Gojira auch früher schon alles andere als 08/15-Musiker waren. Zwischen den Death-Hardcore-Walzen finden sich zudem immer wieder kleine düstere und instrumentale Interludes, die an das anmutige Schaffen von Porcupine Tree und Konsorten erinnern.
Ein harter Brocken! Gojira scheren sich einen Dreck um typische Songstrukturen und schicken den Hörer auf eine Reise zwischen Doom, Grunge, Death- und Black-Metal, die ich leider auf Grund der Promo-CD - oder meines Players - nicht komplett verfolgen kann. Das ärgert mich besonders wegen des 12-minütigen "In The Forest", welches quasi unhörbar geworden ist. Ich empfehle aber trotzdem, dass mindestens Meshuggah- und Neurosis-Fans mal probehören gehen sollten.
Ohne Wertung
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