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Megadeth - Endgame

Megadeth - Endgame
Stil: Heavy Metal
VÖ: 11. September 2009
Zeit: 44:39
Label: Roadrunner Records
Homepage: www.megadeth.com

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Das kennt man ja: Das neueste Album ist nach Meinung des jeweiligen Künstlers immer das allerbesteste, das er oder seine Band jemals gemacht haben. Dass sich die gleichen Leute zwei Jahre später für eben jenes Werk entschuldigen, da sie dann doch nie wirklich zufrieden damit waren, steht mal auf einem anderen Blatt. Auch Dave Mustaine, der ja eh nicht unbedingt als zurückhaltender Redner bekannt ist, sein neuestes Album als "das Beste seit Rust In Peace" bezeichnet, ist dann aber schon recht gewagt, liegen doch immerhin fast 20 Jahre zwischen dem zugegebenermaßen grandiosen 90er-Output und der aktuellen Scheibe, in denen Megadeth immerhin Platten wie die recht guten Countdown To Extinction oder Youthanasia veröffentlichten. Ob sich Herr Mustaine da nicht etwas weit aus dem Fenster lehnt?

Nein, tut er nicht, ganz und gar nicht! Denn Endgame ist ein absoluter Kracher geworden, den ich in dieser Form nicht erwartet hätte, vor allem nicht nach den letzten beiden Longplayern, die meines Erachtens eher unauffällig geraten sind. Nicht so Endgame, hier zeigt sich die Band um die rote Diva in gar jugendlicher Spiellaune. Bissig, energiegeladen, komplex und doch nie unzugänglich, seit vielen Jahren ist dies das erste Album, auf dem man regelrecht hören kann, dass Dave wieder Spaß an der Musik hat. Das fängt schon beim Opener, einem Instrumental (!) an, in dem der Hörer ein Gitarrenduell vorgesetzt bekommt, das sich gewaschen hat und ändert sich auch im Laufe des Silberlings an keiner Stelle. Nicht unbeteiligt am Gelingen dieses Stückes ist Neuzugang Chris Broderick, der schon bei Nevermore und Jag Panzer in die Saiten hauen durfte. Mag sein, dass ein Teil des frischen Windes durch ihn in die Band gebracht wurde, ist aber auch unerheblich, so lange die Band so frisch klingt wie auf diesem Tonträger. Überhaupt setzen sich die Gitarrenduelle über das ganze Album fort und wissen den Hörer jedes Mal wieder zu fesseln. Über die Leistung der Sechssaiter sollte aber auch die Rhythmusgruppe nicht vergessen werden, denn auch der Tieftonunterbau der Scheiblette ist makellos geraten. Und Daves Stimme klingt angenehmerweise nicht mehr ganz so näselnd wie in früheren Zeiten, er hat dadurch durchaus an Profil gewonnen.

Das Songmaterial ist abwechslungsreich, sowohl was die Stimmung der jeweiligen Stücke angeht als auch deren Tempovariationen. Und textlich hat sich der Bandleader wohl so viel Gedanken wie schon lange nicht mehr gemacht, denn auch hier gibt es keine Belanglosigkeiten zu hören, Herr Mustaine hat durchaus etwas zu sagen mit seinen Liedern und bleibt dabei nicht immer unpolitisch. Die Produktion ist wie erwartet absolut glanzvoll und dynamisch geraten, eben wie es sich für ein solches Mörderalbum gehört.

Wie ich es auch drehe und wende, ich muss dem Bandchef recht geben: Das beste Megadeth-Album seit Rust In Peace, ohne wenn und aber. Dave, ach was sage ich da, Megadave is back und zeigt den Kollegen der "Big Four", wo der Hammer hängt. Ein heißer Anwärter auf den Titel "Album des Jahres"!

Hannes

6 von 6 Punkten

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